Timo Mooren

Alumnus
Timo Mooren

Job
Projektmanager

Firma
Planwerkstatt GmbH

Abschlussjahr
2022

Fakultät
Life Sciences

Studiengang
Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene (B.Sc.)

Zeitpunkt des Interviews
November 2024
 

 

Warum haben Sie sich für den Studiengang QUSH an der Hochschule Rhein-Waal entschieden?

Ich habe mit 16 Jahren nach der Schule, Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik gelernt und anschließend als technische Zeichner in derselben Firma im Bereich Brandschutz und Einbruchmeldeanlagen gearbeitet. Nach fünfeinhalb Jahren habe ich gemerkt, dass mir die Herausforderung fehlt und deswegen mein Fachabitur nachgeholt, um an der HSRW studieren zu können. Für den Studiengang QUSH habe ich mich entschieden, weil der Schwerpunkt Sicherheit inbegriffen war und ich später etwas in diese Richtung machen wollte. Auf den Studiengang bin ich durch einen Freund aufmerksam geworden, der bereits eingeschrieben war. Er hat mich ein, zweimal zu einer Vorlesung mitgenommen und so wusste ich schon besser, was mich erwarten wird. Mir war klar, dass mir vor allem bei den naturwissenschaftlichen Fächern das Hintergrundwissen fehlte. Da musste ich mich ein bisschen durchbeißen, aber letztendlich hat das auch geklappt. Das Studium war für mich auf jeden Fall die richtige Wahl.


Was war das Thema Ihrer Bachelorarbeit?

Ich habe meine Bachelorarbeit im selben Unternehmen geschrieben, in dem ich auch mein Praxissemester absolviert habe. Für den Bereich Hygiene hatten wir einen Gastdozenten und mit ihm wurde damals eine Exkursion nach Issum zu einer Firma für Desinfektionspender gemacht. Während des Unternehmensbesuchs meinte er, dass wir uns bei ihm melden können, wenn wir ein Praxissemester suchen. Ich habe mich also bei ihm gemeldet und er war direkt begeistert, weil mein Hintergrundwissen gut passte und ich technisch auch gut für das Vorhaben aufgestellt war. Mir wurde dann die Möglichkeit gegeben, in der Schweiz in dem Forschungs- und Entwicklungszentrum, das Praxissemester zu absolvieren und anschließend meine Bachelorarbeit zu schreiben.
Der Titel der Arbeit lautete „A sample collection method for a dispenser-integrated germ detection system in the field of hand hygiene.” Es ging also um einen Desinfektionsspender, der Bakterien analysieren sollte, die man auf der Hand hat und dementsprechend direkt sagen konnte, dieses Bakterium ist es. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich diese Gewinnungsmethode mitentwickelt und bei dem Projekt mitgeholfen. Ich habe die Bachelorarbeit auf Englisch geschrieben, da wir mehrere Arbeitsgruppen mit Mitarbeitern hatten, die teilweise aus Frankreich und Amerika kamen und so war es für alle einfacher. Insgesamt war ich fast ein Jahr in der Schweiz und es war eine sehr schöne Zeit.


Wie ging es für Sie nach dem Abschluss 2022 beruflich weiter?

Durch Zufall bin ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber, der Planwerkstatt in Bedburg-Hau gelandet. Das ist ein kleines Architekturbüro, das sich für Hochbau, Messebau und Eventplanung spezialisiert hat. Sie haben damals jemanden für den Nachhaltigkeitsbereich gesucht. Dort wurde ich dann auch auf Events mitgenommen und das hat mir so gut gefallen, dass ich in diesen Zweig hereingerutscht bin. Das passte sehr gut, weil ich einiges an Zeichnungen selbst übernehmen konnte und jetzt arbeite ich schon etwas über zwei Jahre dort.


Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Projektmanager aus?

Ich bin in der Projektleitung tätig und plane Veranstaltungen für namhafte Automobilhersteller aus Süddeutschland. Die Events, bei denen ich unterstütze, sind z.B. Neupräsentationen von Autos oder größere Managementkonferenzen. Ich kann aber auch im Arbeitsschutzbereich eingesetzt werden. Und auch wenn ich mittlerweile hauptsächlich für die Projektplanung im Eventbereich zuständig bin, kann es auch mal vorkommen, dass ich zum Unterstützen im Hochbau eingesetzt werde. Durch meine Ausbildung und das Technische zeichnen bringe ich für diesen Bereich auch ein bisschen Background wissen und technisches Verständnis mit und kann dementsprechend supporten.
Es ist ein super abwechslungsreicher Beruf, für den ich auch hin und wieder reisen muss, obwohl mittlerweile auch viel online möglich ist. Meistens sieht die Planung so aus, dass man zwei bis drei Monate Planungsphase hat und anschließend das Event stattfindet, was dann ein bis zwei Wochen dauert. Ich bin hauptsächlich in Deutschland unterwegs, aber war auch schon einmal in Barcelona für einen Kongress eines Software Unternehmens unterwegs.
Mein Arbeitsalltag besteht vor allem aus Kommunikation. Dadurch, dass ich viel selber planen und Zeichnen kann, sind die Wege natürlich kürzer.


Welche Kompetenzen haben Sie durch Ihr Studium erworben, die Sie heute gut in Ihrem Beruf einsetzen können?

Was mich wirklich sehr viel weitergebracht hat, war das Auslandspraxissemester. Ich bin durch diese Erfahrung viel selbstständiger geworden und auch die Kommunikation mit all den verschiedenen Menschen in dem Unternehmen auf Deutsch und Englisch war eine neue Erfahrung, durch die ich mich weiterentwickelt habe. Im Studium waren es vor allem die Präsentationen, die wir halten mussten. Was mich noch weitergebracht hat, waren die intensiven Arbeiten am Ende des Studiums, diese intensiven Lernphasen, nimmt man auch mit in die Arbeitswelt. Sodass man auch bestimmte Themen intensiver angeht und sich besser darauf konzentrieren kann.
 

Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen oder zukünftigen Studierenden mitgeben?

Als ich mit dem Studium fertig war, habe ich gemerkt, dass QUSH in jeder Hinsicht ein sehr gefragter Studiengang ist. Egal für welchen Bereich man sich spezialisiert, man kann überall einen guten und abwechslungsreichen Job finden. Es ist auch nicht unbedingt ein Master nötig, da man mit dem Bachelor schon sehr viel anfangen kann. Vom kleinen Architekturbüro bis zum großen Konzern – man kann mit QUSH fast überall arbeiten. Ich kann diesen Studiengang nur weiterempfehlen.


Was ist Ihre schönste Erinnerung, wenn Sie an Ihr Studium an der Hochschule Rhein-Waal zurückdenken?

Die schönsten Erinnerungen habe ich an die ersten Semester, weil wir als QUSH Studierende eine richtig gute Gemeinschaft waren. Wir waren anfangs ein relativ großer Studiengang mit fast 70 Leuten und bis zum fünften Semester hatten wir einen richtig guten Zusammenhalt und haben viel gemeinsam gemacht. Das war eine sehr schöne Erfahrung. Danach hat es sich durch die Wahlpflichtfächer, das Praxissemester und die Bachelorarbeit ein bisschen aufgesplittet und auch jetzt sind wir über Deutschland und die Welt verteilt. Deswegen ist der Kontakt jetzt nicht mehr so eng, aber man bekommt auf jeden Fall immer mal wieder irgendwo Kontakt zu ehemaligen Kommilitonen.