Gina Zanichelli

Alumna

Gina Zanichelli

Job 

KiTa Fachberaterin

Firma / Organisation 

Jugendamt der Stadt Goch

Abschlussjahr

2016

Fakultät

Gesellschaft und Ökonomie

Studiengang

Kindheitspädagogik (B.A.)

Zeitpunkt des Interviews 

Februar 2022

 

Warum haben Sie sich für den Studiengang Kindheitspädagogik entschieden?



Bevor ich Kindheitspädagogik an der Hochschule Rhein-Waal studiert habe, habe ich in den Niederlanden Kunsttherapie studiert. In meinem Praxissemester in einer großen Psychiatrie, habe ich unter anderem auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet. Dort habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit mit Kindern Freude bereitet, jedoch wollte ich früher ansetzen, bevor in den Familien und bei den Kindern Probleme entstanden sind. Nach ausführlicherer Recherche bin ich dann auf den Studiengang „Frühkindliche Bildung“ an der HSRW aufmerksam geworden. Da ich selbst aus Kleve komme und ich nicht wegziehen wollte, war dies der perfekte Standort für mich.

Nach einem Orientierungspraktikum in einem städtischen Familienzentrum wurde ich noch mehr bestärkt, da ich dort sehr viel Dankbarkeit von den Kindern erfahren habe und ich gesehen habe, welche Arbeit die Erzieher*innen tagtäglich machen, um den Kleinsten der Kleinen die besten Chancen auf ein erfolgreiches und glückliches Leben zu bieten. Auf jedes Kind wurde individuell eingegangen und die Eltern wurden in allen erzieherischen Belangen unterstützt.



Wie ging es für Sie nach dem Abschluss beruflich weiter?



Mein Praxissemester habe ich in demselben Familienzentrum gemacht, in welchem ich bereits mein Orientierungspraktikum absolviert habe. Direkt im Anschluss an das Praxissemester habe ich in der Einrichtung ein Stellenangebot als zusätzliche Sprachfachkraft für das Bundesprogramm Sprachkitas erhalten. Ich habe, während ich meine Bachelorarbeit verfasst habe, bereits halbtags als Sprachfachkraft gearbeitet. Nach meinem erfolgreichen Abschluss als Kindheitspädagogin B.A. im Oktober 2016, habe ich zuerst nur in dem Familienzentrum als Sprachfachkraft gearbeitet und war zusätzlich als Kidix-Eltern-Kind-Kursleitung tätig. Zwischenzeitlich habe ich auch in einer zweiten städtischen Kita als zusätzliche Sprachfachkraft agiert und bin ab Oktober 2020 im Gruppendienst des Familienzentrums tätig gewesen. Dort konnte ich viele praktische Erfahrungen sammeln, die nun auch für meinen neuen Job sehr wertvoll sind.



Sie haben zum 01. Januar 2022 Ihre neue Stelle begonnen. Welche Aufgaben erwarten Sie? 



Meine aktuelle Tätigkeit umfasst nun die KiTa-Fachberatung und die Tagespflege-Fachberatung. Als KiTa-Fachberaterin begleite und unterstütze ich insgesamt 17 Kitas in pädagogischen Fragen. Ich helfe ihnen bei der pädagogischen Konzeptentwicklung oder aber auch bei speziellen Fragen rund um den Kita-Alltag.

Als Tagespflege-Fachberaterin vermittele ich Eltern an die passende Tagespflegeperson. Des Weiteren qualifiziere ich diese Tagespflegepersonen und erteile ihnen die Tätigkeitserlaubnis bzw. überprüfe regelmäßig die Qualitätsstandards in den Tagespflegeräumen.

Diese Tätigkeit umfasst ein großes Aufgabengebiet und ist sehr vielfältig. Zum einen habe ich den Kontakt zur Praxis und zum andere sind meine organisatorischen und administrativen Fähigkeiten gefragt. Dadurch habe ich jeden Tag eine gewisse Abwechslung.



Welche Kompetenzen haben Sie durch Ihr Studium erworben, die Sie heute gut in Ihrem Beruf einsetzen können?



Ich habe meine Bachelorarbeit auf das Thema Sprachentwicklung und Sprachförderung im Kindesalter gerichtet, dies war sehr hilfreich für meine Tätigkeit als zusätzliche Sprachfachkraft. Außerdem haben mir die Module Projektmanagement und Beratung sehr geholfen um zum einen Inhouse-Fortbildungen/Seminare für die Kolleg*innen zu gestalten, als auch professionelle Gespräche mit den Kolleg*innen und den Eltern zu führen.

Die vielfältigen Module des Studienganges haben mir einen breitgefächerten wertvollen Wissensschatz ermöglicht, aus dem ich in all meinen bisherigen Tätigkeiten schöpfen konnte und den ich auch in der Rolle als Fachberaterin nutzen kann.

Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen oder zukünftigen Studierenden mitgeben?



Ich selbst habe in den letzten Jahren gemerkt, dass der Studiengang Kindheitspädagogik noch nicht sehr bekannt ist. Selbst in Kleve und Umgebung (leider) nicht. Ich kann jedem einzelnen Studierenden anraten, so früh wie möglich „Werbung“ für den Studiengang und Kindheitspädagog*innen zu machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vor allem in Bewerbungsgesprächen deutlich wird, wie unbekannt dieser Studiengang ist. Dabei ist es wichtig, seine Kompetenzen deutlich zu kommunizieren und zu erklären, dass wir Kindheitspädagog*innen keinesfalls als Konkurrenz zu Erzieher*innen stehen möchten, sondern uns als Ergänzung sehen.

Was ist Ihre schönste Erinnerung, wenn Sie an Ihr Studium an der Hochschule Rhein-Waal zurückdenken?

Das Schönste, an das ich mich an meine Studienzeit an der HSRW erinnern kann, ist der Austausch unter den Studierenden und mit den Dozent*innen. Das Wir-Gefühl war sehr ausgeprägt zu meiner Studienzeit, da der Studiengang noch sehr neu und einiges noch im Aufbau war. Wir Studierenden wurden in viele Entscheidungen mit einbezogen und konnten uns in verschiedene Sachen mit einbringen.