Kloster Kamp - Eine Zeitreise
In nur wenigen Wochen gelang es, unter der Leitung von Dr. Frank Dießenbacher und Prof. Dr. Frank Zimmer, das Kloster so zu zeigen, wie es zu seiner Blütezeit während des Barock aussah. Dafür haben die Beteiligten in Archiven gestöbert, alte Pläne gewälzt, Interviews geführt und auch vor Ort und aus der Luft gefilmt und fotografiert. Für die 3D-Rekonstruktion benutzten sie 3ds max, eine Software, die auch bei der Erstellung moderner Kinofilme zum Einsatz kommt. Die Rechenprozesse, die nötig waren, kosteten viel Zeit – und das, obwohl bis zu 20 Maschinen gleichzeitig auf Hochtouren liefen.
Im Juli 2011 wurde die virtuelle Rekonstruktion des Klosters in der „Næxus“ in der Lohnhalle des RAG Bergwerks West in unmittelbarer Nähe zur Hochschule vorgestellt. Næxus ist der Prototyp eines mobilen „Virtual Reality“-Systems, eines Illusionsraums, der im Rahmen einer Masterarbeit (Betreut von Prof. Dr. Claus Dießenbacher) im Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation der Hochschule Anhalt entwickelt wurde und es ermöglicht, Architekturen in Echtzeit zu untersuchen und zu visualisieren. In einer begehbaren Konstruktion aus Holz mit einem Durchmesser von sechs Metern und einer Projektionsfläche, die sich auf 240 Grad vor den Augen des Betrachters wölbt und von insgesamt vier Projektoren angestrahlt wird, sieht man nicht nur – wie beim Fernsehen – auf einen einzelnen Punkt, sondern der Blick fängt auch Dinge ein, die im Augenwinkel passieren.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Hier verschmelzen Raum und Zeit, Geschichte wird verständlich und begreifbar. Für die Studierenden gab es verschiedene Gründe, sich an dem Projekt beteiligen. Die einen sahen es als Bereicherung ihrer Kompetenzen, anderen machte es „einfach nur Spaß“. Aber für viele war es auch wichtig, die Hochschule zu präsentieren. „Es ist eine gute Gelegenheit, Stadt und Hochschule näher zusammen zu bringen“, sagte Rebecca Schneider eine Studentin der Hochschule und ergänzt direkt: „So sehen die Bürger mal, was wir hier so machen.„
Die Studierenden haben inzwischen sowohl die virtuellen Bilder und Szenen als auch die Interviews mit Pater Dr. Georg Geisbauer, der fast 40 Jahre im Kloster gelebt hat, auf DVD gebannt. Das fertige Produkt gibt es nicht zu kaufen. „Für uns ist die DVD eine Art Visitenkarte, denn wir möchten im nächsten Schritt das Kamp-Lintforter Bergwerk virtuell entstehen lassen“, sagt Professor Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Dekanin der Fakultät Kommunikation und Umwelt. „Das wird ein großes Kamp-Lintfort Projekt, das die Geschichte der Stadt anschaulich macht. Damit wollen wir als Hochschule in Kamp-Lintfort der Stadt etwas Besonderes schenken!“
Projektleitung
Prof. Dr. Frank Zimmer
Prodekan, Fakultät Kommunikation und Umwelt
Dr. Frank Dießenbacher
Lehrbeauftragter für Medienproduktion
Projektbeteiligte
Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk,
Dekanin, Fakultät Kommunikation und Umwelt
Dipl.-Biol. Tobial Haverkamp,
Projektkoordination
Dipl.-Biol. Ralf Darius,
Fotografie
Studierende
Dominik Dietrich, E-Government
Lutz Hans, E-Government
Martin Kornell, Environment and Energy
Hendrik Schmidt, Environment and Energy
Rebecca Schneider, E-Government
Martin Waltereit, E-Government
Praktikantin
Hannah Holzhauer
Ein herzliches Dankeschön an
Martin Conrad,
Stadt Kamp-Lintfort
Frey Dießenbacher,
Pilot, Luftaufnahmen
Prof. Dr. Claus Dießenbacher,
Hochschule Anhalt
Pater Dr. Georg Geisbauer (O. Carm.),
Orden der Karmeliter
Prof. Jörg Petri,
Information and Communication Design
Pfarrer Karl Josef Rieger,
Pfarrgemeinde St. Josef
Andreas Riedel, Küster
Annerose Schmitz,
Geistliches und Kulturelles Zentrum Kamp-Lintfort
Uwe Sin, Organist
Dr. Albert Spitzner-Jahn,
Stadt Kamp-Lintfort
In Zusammenarbeit mit