Auftaktkonferenz des „Expert Advisory Board for Applied Sciences in East Africa“

Es könnte der Anfang der ersten Fachhochschule in Ostafrika sein: Ende Januar hat die erste Konferenz des „Expert Advisory Board for Applied Sciences in East Africa“ (Expert*innenrat für angewandte Wissenschaften in Ost-Afrika) stattgefunden. 20 Mitglieder aus den Bereichen Hochschule, berufliche Bildung, Wirtschaft und Industrie haben sich in verschiedenen Workshops über relevante Aspekte für den Aufbau einer Fachhochschule ausgetauscht.

Dabei ging es um die Entwicklung eines arbeitsmarktrelevanten Lehrplans, die Bildung von Kooperationen mit der Industrie sowie praxisbezogene Lehre und Forschung. Das Gremium aus je zehn deutschen und kenianischen Mitgliedern hat dabei relevante Unterschiede des deutschen und kenianischen Wissenschaftssystems identifiziert, wie zum Beispiel fehlende Praktika von Studierenden in Unternehmen und ggf. daraus resultierende Abschlussarbeiten, oder der Einsatz von Lehrbeauftragten mit Bezug zur Praxis an kenianischen Hochschulen.

Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für ein „Whitepaper“, eine Sammlung von Vorschlägen, die den möglichen Aufbau einer Deutsch-Ostafrikanischen Hochschule für angewandte Wissenschaften bilden.

Anschließend an die Konferenz werden bis zum Sommer weitere Workshops zu relevanten Themen mit Expert*innen aus beiden Ländern stattfinden. Für eine nachhaltige Unterstützung bieten die beteiligten Hochschulen außerdem E-Learning-Formate zu nachgefragten Themen wie Hochschuldidaktik und angewandten Lehrmodellen an. Sofern es die Pandemielage zulässt, ist für den Sommer eine Abschlusskonferenz des Expert Advisory Boards in Nairobi geplant, um abschließende Empfehlungen für den möglichen Aufbau der German-East African University of Applied Sciences zu geben.

 

Hintergrund

Die Auftaktkonferenz fand im Zuge des DAAD-geförderten Projekts „Netzwerkbildung für angewandte Wissenschaften in Ost-Afrika“ mit dem Kooperationspartner „Afrikaverein der deutschen Wirtschaft“ statt. Ein Hochschulkonsortium hat fünf Hochschulen (Rhein-Waal, Flensburg, Reutlingen, Mainz, Furtwangen) für den Expert*innenrat für angewandte Wissenschaft in Ost-Afrika berufen. Seit 2017 arbeitet das von der Hochschule Rhein-Waal unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Serfling geführte Konsortium an der akademischen Netzwerkbildung im Bereich der angewandten Wissenschaften mit Partner*innnen in Kenia. Bei vorherigen Konsortialreisen, Austauschprogrammen und Workshops konnten bereits wichtige Handlungsfelder identifiziert werden, um das Modell einer Fachhochschule in Ostafrika zu etablieren.

Zum Projekt "Netzwerkbildung und Qualifizierungsmaßnahmen zum Modell der deutschen Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) in Kenia"