Exkursion Litauen/Lettland

Ein Studentenbericht

Bild

Mit 18 Studierenden aus der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie ging es dieses Jahr auf Exkursion ins Baltikum. Die Exkursion findet jährlich im Rahmen des Kurses “Ethik und Tourismus” des Studienganges Nachhaltiger Tourismus statt. In 10 Tagen besuchten wir verschiedene Städte und Nationalparks in Litauen und Lettland. 

Im Rahmen der Exkursion war es unsere Aufgabe, in kleinen Gruppen Präsentationen über verschiedene touristische Themen zu halten, die zu den von uns besuchten Orten passen. 

Mit dem Bus ging es durch Litauen und Lettland. Die beiden Staaten wurden ab 1940 von der Sowjetunion besetzt und sind seit 1990 wieder unabhängig.

Beide sind seit 2004 in der Europäischen Union und Mitglieder der NATO.  

Litauen grenzt an Lettland, Belarus, Russland, Polen und die Ostsee. Im Jahr 1989 errechneten Geographen den Mittelpunkt Europas, dieser liegt im Dorf Purnuškės nördlich von Vilnius. Lettland grenzt an Litauen, Estland, Russland, Belarus und die Ostsee. Lettland befindet sich im Zentrum des Baltikums.

Orte und Landschaften 

Soweit das Auge sehen konnte, umgaben uns abwechslungsreiche Landschaften, bestehend aus Wäldern, Dünen und Moränen geprägt.

Auf der Reise durften deswegen auch verschiedene Nationalparks und Naturerlebnisse nicht fehlen. So bekamen wir eine Führung durch eines der Moore im Kemeri Nationalpark, welches man über kilometerlange Holzstege begehen konnte. Zudem durften wir auch in den Genuss des breitesten Wasserfalls Europas, den Ventas Rumba, kommen.

Während der 10-tägigen Exkursion waren wir fast jeden Abend an einem anderen Ort. Dadurch konnten wir die Natur und Kultur der beiden Länder kennenlernen. Zudem hatten wir die Möglichkeit, in Lettland mit verschiedenen Universitäten in den Austausch zu gehen.

Wir lernten viele große und bedeutende Städte kennen

Unter Anderem startete unsere Reise in Vilnius in der Hauptstadt von Litauen und endete in Riga, der Hauptstadt Lettlands. Auf der Fahrt von Vilnius nach Riga besichtigten wir die Städte Kaunas, Klaipèda und die Kurische Nehrung. Vor allem in den großen Städten der zwei Länder merkten wir die Nähe zum russischen Gebiet und die damit verbundene Solidarität der Länder gegenüber der Ukraine. Durch verschiedene Banner und Plakate wurden die russischen Botschaften gekennzeichnet.

Unser erster Stopp in Lettland führte uns zum Karosta Prison, einer ehemaligen militärischen Gefängnisanlage. Das letzte Mal wurde es 1997 als solches genutzt. Gebaut wurde das Gebäude ursprünglich als Krankenhaus. Wir machten bei einer Gefängissimulation mit, bei der wir in die Rolle von Gefangenen schlüpften und den Befehlen des Gefängniswärters Folge leisten mussten.  

Anschließend gab es einen Vortrag von zwei Studierenden zum Thema Dark Tourism. 

Diese Tour sorgte bei uns für Diskussionen, so ging es darum, ob solch eine Simulation einem das “Gefängnisgefühl” authentisch wiedergeben kann oder ob es nicht durch den spielerischen Charakter die Realität eines Gefängnisses verharmlost.

Die Tour führte uns auch kulinarisch durch die zwei Länder. Wir lernten in Vilnius die traditionelle Zubereitung von Buchweizenkuchen kennen. Buchweizen, das Couscous des Baltikums. Wir kamen zudem in den Genuss des traditionellen Kartoffelgerichtes aus Litauen, das typischerweise mit Specksauce und einer Art Sour Cream serviert wird. In Lekeciai hatten wir einen Workshop von dem Frauenclub “Home of culinary heritage” zur Herstellung von Baumkuchen und durften einige traditionelle Gerichte probieren, wie Sauerkrautsuppe und einen selbstgemachten Schnaps der Damen. Im Anschluss daran wurde uns die traditionelle Gewinnung von Bienenhonig gezeigt und wir durften es ausprobieren (mit entsprechender Schutzkleidung).

Auf der Exkursion besuchten wir auch verschiedene Nationalparks und Reservate. So stand unter anderem der Kemeri Nationalpark in Lettland auf dem Programm. Hier führte uns ein Guide über einen Holzpfad in eins der Hochmoore des Nationalparks und erklärte uns die Besonderheiten von Mooren. So können Bäume schon über hundert Jahre alt sein, ohne einen Meter hoch zu werden. Dies ist der Sauerstoff- und Nährstoffarmut im Boden der Moore geschuldet.

Weitere Programmpunkte waren beispielsweise das Besteigen einer gut 50 Meter großen Düne im Nationalpark Kurische Nehrung oder die Vogelbeobachtung mit einem Ornithologen im Naturreservat Nagliai. Und auch den breitesten Wasserfall Europas konnten wir mit unseren eigenen Augen bestaunen. Dieser ist stolze 240 Meter breit, ist aber aufgrund der Höhe von nur ungefähr 2 Metern eher unauffällig.

Fast am Schluss der Reise besuchten wir verschiedene Universitäten in Riga, bei denen wir unterschiedliche Vorträge zu Nachhaltigkeitsthemen. Auch kamen wir mit anderen lokalen und Erasmus-Studierenden ins Gespräch und konnten uns austauschen. 

Fazit:

Wir blicken auf eine schöne Zeit mit vielen schönen Erfahrungen zurück. So war die Reise sowohl in Bezug auf unser Studium als auch für uns privat eine Bereicherung. Zum Schluss wollen wir uns noch bei unserem lokalen Guide, dem Busfahrer und auch den Dozenten von unserer Hochschule, Dirk Reiser und Sebastian Amrhein, für die Planung und Durchführung bedanken.

Ein Bericht von Anne Hendricksen und Sebastian Frigger, Nachhaltiger Tourismus

 

Interviews

“Die Exkursion war sehr interessant und hat uns die Kultur von den beiden Ländern nähergebracht. Wir hatten die Möglichkeit, viel zu erfahren und auch in einen direkten Dialog mit anderen Studierenden und Professorinnen aus Lettland zu gehen.” – Tessa Ten-Brinke

„Durch die Rundreise hatte ich einen neuen Einblick in eine andere Art von Reisen und wir konnten viel in kurzer Zeit sehen.“ - Juliane Mitter

„Die Exkursion ins Baltikum hat mir viele neue Eindrücke gegeben. Zwar war die kurze Zeit zum Teil sehr stressig, aber dadurch konnten wir auch viel vom Land und der Kultur kennenlernen“ – Amy Paulitz

„Das Baltikum war mir bis zur Exkursion noch nicht so präsent. Durch die Exkursion konnte ich die Region und das Land kennenlernen. Ich würde gerne nochmal dorthin fahren und dann noch gerne Estland kennenlernen“ – Maike Broll