Studierende gestalten eine ganz besondere Lesung zum Bundesweiten Vorlesetag in der Stadtbücherei Goch

Eine Geschichte in drei Sprachen

Drei Studierende sitzen hinter einem kleinen Holzkasten, einem japanischen Papiertheater namens Kamishibai, und ziehen in der Stadtbücherei Goch sechs Kinder mit der Geschichte „Der Besuch“ von Antje Damm in ihren Bann. Sie nehmen in diesem Semester am Praxisprojekt „SprachFREUDEförderung Deutsch“ an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie in Kleve unter Leitung der Lehrbeauftragten Renate Schmitz-Gebel teil. Sie haben mit ihr zusammen diese besondere Lesung vorbereitet.

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Zu großen bunten Bildkarten liest Elma Avdic die passende Textpassage in eigener bosnischer Übersetzung vor. Adisa Muric trägt im Anschluss dieselbe Passage in eigener niederländischer Übersetzung vor. Bevor Jessica Tillmanns die deutsche Originalfassung vorstellt, äußern die Kinder Vermutungen über die Bedeutung der ihnen unbekannten Sprachen. Und es ist einfach erstaunlich, was die Kinder schon erahnen und wie sie sich den Inhalt der Geschichte zusammen mit den Bildern erschließen.

Michaela Koprek, die Leiterin der Stadtbücherei in Goch, ist begeistert: „Die Kinder hören so aufmerksam zu, verfolgen jedes Wort und sind ganz bei der Sache. Alle beteiligen sich, recken die Hände in die Höhe und wollen etwas sagen. Wunderbar!“

Wie hoch die Konzentration der Kinder beim Zuhören und wie enorm ihr Interesse an den fremden Sprachen an diesem Vorlesenachmittag ist, überrascht auch Renate Schmitz-Gebel. Sie freut sich mit Michaela Koprek, dass das Engagement der Studentinnen auf diese Resonanz stößt. „Das ist ein wirklicher Glücksfall und zeigt, wie leicht das Interesse an anderen Sprachen geweckt werden kann. So wächst Verständigung zwischen Einheimischen und Zugewanderten auf spielerische Art. Dies geht weit über die klassische Leseförderung hinaus und passt hervorragend zum Thema des diesjährigen Bundesweiten Vorlesetages Freundschaft und Zusammenhalt.“

Die Geschichte beginnt mit der Hauptperson Elise, die ängstlich und einsam in ihrer Wohnung sitzt und sich fragt, wer denn da an ihrer Tür klopft. Mit viel Freude denken sich die Kinder eine eigene Figur aus und basteln sie aus dicker Pappe. Danach verfolgen sie den weiteren Verlauf der Geschichte und falten zum Abschluss einen tollen Flieger, so wie es Elise von ihrem neuen Freund, dem Jungen Emil, gelernt hat. Strahlend nehmen die Studierenden am Ende ihre Vorleseurkunden entgegen. Dieses Vorlese-Erlebnis werden sie genau wie die Kinder sicher nicht so schnell vergessen.

Die rundum gelungene Veranstaltung in stimmungsvoller Präsenz-Atmosphäre inmitten von vielen Büchern stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie die beteiligten AkteurInnen und die Kinder von einer Kooperation zwischen der Hochschule Rhein-Waal mit  einer regionalen Bildungseinrichtung profitieren können.

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