Das Jahr im Rückblick: Studierende des Masterstudienganges Lebensmittelwissenschaften stellen „Roséwein vom Niederrhein“ her

Im Rahmen ihres Angewandten Forschungsprojektes konnten Studierende des Masterstudienganges Lebensmittelwissenschaften Mitte Oktober die dunkelblauen Keltertrauben eines „Weinberges“ des Winzers Leon Masselink vom Wijngoed Montferland in Gendringen (Niederlande) ernten. 

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Eine Gruppe von Professor und Studierenden, die Teil des Projekts sind, im Weinberg, wo die Trauben geerntet wurden.
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Studierender, der dunkelblaue Keltertrauben in eine Traubenmühleschüttet, die zum Zerkleinern oder Pressen der Trauben verwendet wird.
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Detailblick auf einen Prozess, bei dem der Traubenmost durch ein Sieb gegossen wird, was zu einer klaren, tiefroten Flüssigkeit führt.
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Ein Glas mit roséfarbenem Wein neben einem kleinen Eichenfass. Es vermittelt das Endresultat des Projekts – einen fertigen Wein, bereit für die Verkostung.

Spende und Projektziel

Prof. Dr. Florian Kugler, Studiengangsleiter und Betreuer des Projektes: „Aufgrund des etwas zu niedrigen Traubenzuckergehaltes konnte der Winzer die Trauben nicht selbst verwerten und spendete sie daher dem Studiengang für die Verwendung im Rahmen des sogenannten „Angewandten Forschungsprojektes“, einem festen Bestandteil des Curriculums des Masterstudiums. Über diese Spende haben wir uns sehr gefreut, da wir den Studierenden somit die Möglichkeit bieten können, den Weg der Rohware von der Ernte bis zum Endprodukt weitgehend eigenverantwortlich selbst in die Hand nehmen zu können; darüber hinaus kommt dadurch aber auch einmal mehr die enge wechselseitige Verbundenheit des Masterstudienganges Lebensmittelwissenschaften mit der Region zum Ausdruck.“ 

Herstellungsprozess und Ausbildungserfahrung

Die Aufgabe der Studierenden bestand nun darin, aus der Rohware trotz des relativ geringen Traubenzuckergehaltes einen genussfähigen Roséwein herzustellen. Verschiedene Behandlungsmethoden, die im Zuge der Herstellung Anwendung fanden, sowie unterschiedliche Lagerbedingungen (im Edelstahl- bzw. Holzfass) ergaben bei einer ersten Verkostung interessante Ergebnisse. Beeindruckt waren die Studierenden nicht nur von dem schönen hellroten Farbton, der besonders nach der Schichtenfiltration des vergorenen Mostes zur Geltung kam, sondern auch davon, wie gut wahrnehmbar die Holznote aufgrund der Lagerung des vergorenen Ansatzes in einem Eichenfass war. Prof. Kugler: „Ich freue mich, mit welch großem Engagement und mit welcher Begeisterung die Studierenden das Weinprojekt durchführen und das in einer Region, die erst in den letzten Jahrzehnten begann, mit ihrem Weinanbau Schlagzeilen zu machen. Als Süddeutscher, der in einem Anbaugebiet von württembergischen Weinen mit Hanglagen aufgewachsen ist, habe ich zu Beginn des Projektes eher zögerlich den Begriff „Weinberg“ gebraucht, da sich die Rebstöcke, die die Studierenden abernten durften, auf einer eher ebenen Fläche und gerade mal etwa 13 m über dem Meeresspiegel befinden. Tatsächlich ist es aber so, dass man den Begriff „Weinberg“ auch für Flachlagen benutzt.“ 

Expertenunterstützung und Weiterverarbeitung

Unterstützt wird das Projekt auch durch Dr. Marc-Kevin Zinn, der mit seiner Erfahrung mit der alkoholischen Vergärung im Rahmen der Herstellung von Destillaten und seiner Zusatzqualifikation als Edelbrandsommelier mit Rat und Tat zur Seite steht. Er wird mit den Studierenden in einem weiteren Schritt die Traubentrester-Reste einmaischen, vergären und daraus einen Traubentresterbrand herstellen. Wir dürfen gespannt sein auf das Ergebnis!