„Neue Mobilität im ländlichen Raum“
Veranstaltung im Herbst 2025 in Kranenburg am Alten Bahnhof
Voraussichtlich werden im Herbst 2025 auf einer ganztägigen Veranstaltung rund um den Bahnhof Kranenburg verschiedene Verkehrskonzepte für eine nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum präsentiert. Die Fachtagung, die parallel stattfindet, wird NRW Verkehrsminister Oliver Krischer eröffnen. Im Rahmen dieser Fachtagung soll die aktuelle Verkehrssituation im Grenzgebiet Deutschland-Niederlande beleuchtet und Verbesserungspotentiale diskutiert werden. Darüber hinaus wird eine innovative Einschienen-Bahntechnik live präsentiert.
Ländliche Gebiete haben mit besonderen Schwierigkeiten beim Thema Mobilität zu kämpfen. Geringe Bevölkerungsdichte und große Entfernungen erschweren die Entwicklung eines attraktiven Nahverkehrsangebots. Insbesondere Kinder, Jugendliche, Senioren und mobilitätseingeschränkte Personen und Familien ohne eigenes Auto sind hierbei die Leidtragenden.
Die Probleme und Herausforderungen der ländlichen Mobilität sollen bei der Veranstaltung „Neue Mobilität im ländlichen Raum“ im Herbst in Kranenburg am Alten Bahnhof aufgegriffen werden. Neben Ausstellungen, Fachvorträgen von Mobilitätsexperten und Kommunalpolitikern, erwartet die Besucherinnen und Besucher auch die Präsentation technologischer Innovationen.
Ein Highlight ist die Präsentation der MONOCAB-Technik. Dabei handelt es sich um eine an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) entwickelte Einschienen-Bahn. Die elektrisch betriebene Kabine für vier bis sechs Passagiere (alternativ drei Personen und zwei Fahrräder) fährt Kreisel-stabilisiert auf nur einem einzelnen Schienenstrang autonom ohne Fahrer. MONOCAB- Kabinen sind nur ca. 1,2 m breit sind und können auf einspurigen, stillgelegten Bahnstrecken mit Gegenverkehr fahren. Das MONOCAB-System wird im Herbst durch ein Team der TH OWL am Bahnhof Kranenburg live präsentiert und kann auf einem Gleisabschnitt ausprobiert werden.
Das Potenzial dieser neuen Technik wurde auch am Niederrhein erkannt. „Das MONOCAB ist eine interessante neuartige Technologie zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs im ländlichen Raum“, so Prof. Dr. Ralf Klapdor von der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. In einer Kooperation zwischen TH OWL und Hochschule Rhein-Waal wird aktuell am Beispiel der Bahnstrecke Kleve-Kranenburg nach Groesbeek (NL) untersucht, wie eine solche Technik zukünftig in der Praxis zum Einsatz kommen könnte. Eine Machbarkeitsstudie unter Leitung der Hochschule Rhein-Waal zusammen mit dem Rad- und Verkehrsplanungsbüro Loedersloot Consultancy aus Nijmegen soll zudem die gesellschaftliche Akzeptanz der MONOCAB-Technik sowie den grenzüberschreitenden Mobilitätsbedarfe erforschen. Die Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich insgesamt mit der Frage ob und wie die neue Technik auf vorhandenen aber stillgelegten Strecken erprobt und zukünftig eingesetzt werden kann. Die Machbarkeitsstudie wird mit Interreg-Mittel der EUREGIO Rhein-Waal unterstützt.

Organisiert wird die Veranstaltung „Neue Mobilität im ländlichen Raum“ von der Hochschule Rhein-Waal und Loendersloot Consultancy aus Nijmegen. Ein großer Unterstützerkreis aus Politik, Vereinen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze ist eng in die Planung und Durchführung der Veranstaltung involviert.