Die Kreative Schreibwerkstatt zu Gast im Atelier des Steinbildhauers Christoph Wilmsen-Wiegmann

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Tor

zur Fantasie

ohne jegliche Grenzen

wo Träume wahr werden

Himmel

von Suheyla Matar

Am 15. April 2023 besuchten Studierende der Kreativen Schreibwerkstatt an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie zusammen mit ihrer Dozentin Renate Schmitz-Gebel das Atelier von Christoph Wilmsen-Wiegmann inmitten von Wiesen und Feldern. Hier in Kalkar-Appeldorn arbeitet der bekannte Steinbildhauer seit 40 Jahren, hier hat er ein schwergewichtiges Werk geschaffen, das schon lange weit über die Region hinaus Beachtung findet

Nach einer herzlichen Begrüßung und Einführung des Künstlers suchen die Studierenden im Atelier nach ihren eigenen Worten. In Kleingruppen sammeln sie erste Gedanken zum Material „Stein“. Dann saugen sie mit großer Neugier und Aufmerksamkeit die Atmosphäre des Ateliers auf. Sie wählen einzelne Werke aus, schreiben dazu Geschichten und Gedichte. Sie hören die Stimmen der Steine und bringen sie zu Papier – nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch in Englisch, Spanisch, Kurdisch, Türkisch. Denn so wie die Steine aus aller Welt in der Scheune zusammenstehen, so sitzen Studierende aus aller Welt am großen Tisch zusammen und schreiben in vielen verschiedenen Sprachen.

Christoph Wilmsen-Wiegmann muss an diesem Tag nicht selbst - wie sonst üblich - über seine Werke sprechen. Heute formulieren die Studierenden ihre Gedanken und Ideen, sie führen nach dem Schreiben am großen gemeinsamen Tisch durch das Atelier und lesen ihre Texte vor. Für den Bildhauer ist das eine beeindruckende Erfahrung: „Dass die jungen Leute mich so an ihren Gedanken teilhaben lassen, dass sie so viel Vertrauen haben und mir ihre Texte vorlesen – das finde ich einfach großartig. Ich fühle mich reich beschenkt und erfüllt. Ich bin überrascht und fasziniert, welche Aspekte die jungen Menschen in meinen Werken sehen. Gern würde ich den einen oder anderen Text in einem kommenden Ausstellungskatalog verwenden. Am liebsten würde ich eine Veröffentlichung aller Texte, die heute entstanden sind, unterstützen.“

Dozentin Schmitz-Gebel ist berührt: „So viel Wertschätzung den Texten der Studierenden gegenüber habe ich selten erfahren. Eine Veröffentlichung der Texte würde die Studierenden weiter beflügeln und ihnen zeigen: Eure eigenen Gedanken sind wertvoll. Das kann keine künstliche Intelligenz ersetzen. Insofern ist dieser Schreibtag auch für mich ein außerordentliches Erlebnis. Dass Herr Wilmsen-Wiegmann nicht nur sein Atelier, sondern aufgrund der kühlen Temperatur sogar noch sein Wohnzimmer für uns geöffnet und das Feuer im Ofen für uns entfacht hat, zeigt seine herzerwärmende Freundlichkeit und Offenheit.“

So wie Christoph Wilmsen-Wiegmann Steine behutsam öffnet und sie durchlässig macht für Licht und Blicke, so haben sich Menschen an diesem Tag durch Schreiben, Zuhören und Sprechen in vielen verschiedenen Sprachen geöffnet und sich durchlässig gezeigt für neue Erfahrungen, Gefühle und Austausch.

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Verfasserin

Renate Schmitz-Gebel