Kampagnen für die Lebensrettung

Studierende der Fakultät Kommunikation und Umwelt entwickelten in Zusammenarbeit mit dem Grevenbroicher Start-up-Unternehmen Corevas Kampagnenideen für die Reanimation bei Herzstillstand. Drei Arbeiten des als studentischer Wettbewerb ausgerichteten Semesterprojekts wurden jetzt prämiert. Sieger ist der Bachelor Student João Heleno Duarte.

Jährlich erleiden in Europa mehr als 350.000 Menschen einen Herzstillstand. Nur weniger als zehn Prozent überleben. Das bedeutet umgerechnet 1.000 Tote pro Tag. Ein Großteil davon könnte noch leben, wenn sie rechtzeitig reanimiert worden wären. Weniger als 30 Prozent der Beteiligten allerdings reagieren überhaupt in einer solchen Notfallsituation. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unwissenheit, Angst, etwas falsch zu machen oder gar eine psychische Blockade. Sofortige Hilfe ist jedoch entscheidend, denn nach zirka 3 Minuten Herzstillstand sterben Gehirnzellen unwiderruflich ab. Trotz des guten Rettungssystems in Deutschland, ist es den Rettungskräften dennoch oftmals nicht möglich, den Patienten innerhalb dieser Zeit zu erreichen. Die direkte Laienreanimation kann somit lebensrettend sein.

Um der Öffentlichkeit die Bedeutung eben dieser Reanimation bewusst zu machen, entwickelten Studierende im Rahmen des Semesterprojekts „Save Lives“ im Studiengang Information and Communication Design unter der Leitung von Susanne Coenen und Nicole Slink, Lehrbeauftragte für Kommunikationsdesign, eine Reihe von Ideen. Indem sie Aufmerksamkeit schaffen, informieren, erklären und sichtbar machen, was jeder Einzelne bewirken kann, sollen sie Menschen dazu bewegen, bei Herzstillstand entsprechend zu reagieren.

Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Start-Up-Unternehmen Corevas GmbH & Co. KG aus Grevenbroich als studentischer Wettbewerb durchgeführt. Corevas beschäftigt sich seit drei Jahren mit der Produkt- und Prozessinnovation EmergencyEye®, einer intelligenten digitalen Technik zur Ortung eines Hilfesuchenden sowie direkten Videoverbindung per Smartphone zur Unfallstelle für eine bessere Kommunikation und somit schnelleren Hilfe.

Insgesamt beteiligten sich 15 Studierende an dem Wettbewerb. Eingereicht wurden 12 Entwürfe. Eine achtköpfige Jury – bestehend aus dem EmergencyEye-Team unter der Leitung von Professor Dr. med. Günter Huhle, Carola Petri, Geschäftsführerin von Corevas, sowie Stephanie Marniok, Art-Direktorin bei der Agentur Lockstoff Design GmbH ebenfalls aus Grevenbroich, – wertete die verschiedenen Kampagnenideen aus und kürte schließlich 3 Sieger.

Der Student João Heleno Duarte aus Brasilien kann sich über einen mit 1.000 Euro dotierten ersten Platz freuen. Für ihren zweiten Platz erhält die Studentin Jana Uhlig aus Krefeld 500 Euro. Platz drei und damit 300 Euro gehen an die Studentin Maria Willsch aus Moers.

Die Siegerentwürfe

Der Entwurf von João Heleno Duarte zeigt eine bunte und frische Kampagne mit dem Titel „YOU CAN BE A CPR-Hero“. Sie soll Menschen dazu ermutigen, ein Held zu sein und in einem Notfall entsprechend zu handeln. In Anlehnung an Superhelden aus der Filmwelt, wie zum Beispiel Batman oder Spiderman, nehmen deren Hände dazu auf den farbigen Plakaten die typische Reanimationspose ein.

Auf innovative Weise zeigt Jana Uhlig, welche Träume verloren gehen können, wenn keine Wiederbelebung erfolgt. Auf interaktiven Plakaten durch „Herzmassage“ zum Leben erweckt, erscheinen Träume unterschiedlichster Menschen, die durch die Reanimation wieder möglich werden. Die Anwendung lässt sich auch für Smartphones nutzen.

Das Alltägliche inspirierte Marie Willsch bei ihrer Kampagne „Hands can save lives“. Auf Plakaten visualisiert sie Alltagsmomente, in denen wir unsere beiden Hände nutzen – beispielsweise beim Autofahren oder beim Tippen einer Nachricht auf dem Smartphone. Dabei teilt sie dem Betrachter mit, dass man mit seinen Händen genauso einfach ein Leben retten können.