Das Jahr im Rückblick: Die Zusammenarbeit zwischen der HSRW Fakultät Life Sciences und der Sommerschule in Charkiw

Grenzübergreifendes Lernen in unsicheren Zeiten

Wenn wir am Ende des Jahres zurückblicken, denken wir an die Initiativen, die einen Unterschied gemacht haben. Darunter sticht die Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Life Sciences der HSRW und der Charkiv Biotechnology School als besonderer Höhepunkt in schwierigen Zeiten hervor.

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1. A group of students attentively listening to a lecturer explaining in a laboratory setting.
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petri dish
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In Zeiten des bewaffneten Konflikts ist die Kooperation zwischen dem Fachbereich Life Sciences der HSRW und der Charkiv Biotechnology School ein Beispiel für die gemeinsamen Bemühungen des DAAD und unseres Fachbereichs, den Studierenden in der Ukraine bessere Lernmöglichkeiten zu bieten.

Die Kooperation

Diese Partnerschaft unterstützt nicht nur Hybrid- und Vor-Ort-Kurse, sondern hat auch eine innovative Summer School 2023 ins Leben gerufen.

Sommerschule 2023: Eine Mischung aus Hybrid- und Vor-Ort-Kursen

Während des letzten Sommersemesters nahmen Studierende und Lehrende aus Kharkiv am Programm der HSRW teil, erkundeten verschiedene Bioengineering-Kurse und erwarben akkreditierte ECTS.

Sommerschule vor Ort

Eine sorgfältig konzipierte Sommerschule vor Ort, an der sowohl Dozenten der HSRW als auch aus Kharkiv teilnahmen, integrierte praktische Inhalte aus verschiedenen Kursen, darunter angewandte Mikrobiologie und industrielles Bioengineering. 16 Bioengineering Studenten und 4 Dozenten reisten für einen zweiwöchigen Aufenthalt von Charkiw nach Kleve und hatten so die Möglichkeit, ihre praktischen Fähigkeiten im Labor zu verbessern und ein neues Land und eine neue Kultur kennenzulernen.

Erfahrungsberichte der Studierenden

Olena Zorik, 4. Semester Bioengineering Studentin aus Charkiw und Teilnehmerin der Sommer School, hat sich bereit erklärt, einige ihrer Erfahrungen mit uns zu teilen:

"Dieses Jahr habe ich an der Sommer School der Hochschule Rhein-Waal teilgenommen. Ich habe diese Erfahrung sehr genossen. Jeden Tag sind wir gewandert und haben uns vor Ort die Sehenswürdigkeiten angesehen. Unsere Kommilitonen haben uns in verschiedene Städte mitgenommen und wir haben viele spannende Experimente in den Laboren gemacht. Ich bin wirklich begeistert. In der Ukraine ist gerade Krieg und wir können nicht in die Labore gehen. Es ist wirklich wertvoll für uns in Deutschland zwei Wochen zu studieren. Danke, es war eine tolle Zeit!" 

Innovatives Lernen: Die Rolle der Smart Glasses

"Die Smart Glasses haben einen großen Unterschied für unser hybrides Lernen gemacht. In den Laboren von Professor Fensterle haben wir diese Brillen als Live-Hilfe in den Laborkursen im Rahmen des SmartLabOER-Projekts ausprobiert. Obwohl wir noch daran arbeiten, sie vollständig zu integrieren, haben wir sie während der Summer School verwendet, um Laborsitzungen in Echtzeit für Studierende aufzuzeichnen, die nicht persönlich anwesend sein konnten. So konnten die Studierenden anhand der Videos über ihre Arbeit sprechen. Das ersetzt zwar nicht die praktische Arbeit im Labor, aber es bietet den Studierenden auf jeden Fall eine neue Möglichkeit, sich einzubringen und zu interagieren, als wenn sie sich nur aufgezeichnete Sitzungen ansehen würden."

Blick zurück nach Vorne

Am Ende dieses Jahres feiern wir den Erfolg der gemeinsamen Sommer School der HSRW und Charkiv. Diese Initiative hat nicht nur wertvolle Bildungserfahrungen vermittelt, sondern auch die internationale Zusammenarbeit und das kulturelle Verständnis in schwierigen Zeiten gefördert. Wir freuen uns darauf, diese fruchtbare Zusammenarbeit in Zukunft fortzusetzen und auszubauen.

Information

Interview mit Olena Zorik

Fakultät Life Sciences: Was hat Sie motiviert, an der Sommerschule in Kleve teilzunehmen? 

Olena Zorik: Ich habe mich entschieden, an der Sommerschule in Kleve teilzunehmen, weil es eine großartige Gelegenheit ist, zu sehen, wie Studenten in anderen Ländern studieren, die Ausrüstung in den Laboren zu sehen und neue Kenntnisse zu erwerben. 

Fakultät Life Sciences: Können Sie uns von einem unvergesslichen Erlebnis während des 10-tägigen Laborkurses in Kleve erzählen? 

Olena Zorik: Das einprägsamste Erlebnis des Laborkurses war die Bestimmung des Phänotyps und Genotyps des ptc-Rezeptors. Darüber habe ich in meinem Abschlussvortrag gesprochen!

Fakultät Life Sciences: Was war der aufregendste oder herausforderndste Aspekt des Praktikums?

Olena Zorik: Ich denke, der aufregendste und interessanteste Aspekt war die Verwendung von Smart Glasses während des Labors, das war eine ungewöhnliche Erfahrung für mich.

Fakultät Life Sciences: 11 Tage in Kleve zu verbringen muss eine unvergessliche Erfahrung gewesen sein. Was sind die Hauptunterschiede zu dem, was Sie in Ihren Laboren an Ihrer Universität in Charkiw gewohnt sind?

Olena Zorik: Ja, die 11 Tage in Kleve waren wirklich unvergesslich. Die Ausstattung an der Hochschule Rhein-Waal ist moderner und vielfältiger als an unserer Universität in der Ukraine, aber im Großen und Ganzen ist sie gleich.

Fakultät Life Sciences: Was haben Sie von Ihrer Erfahrung mit den Smart Glasses mitgenommen?  Würden Sie sie gerne öfter in Ihren Labors einsetzen?

Olena Zorik: Meiner Meinung nach sind die Smart Glasses ein Durchbruch in der Wissenschaft. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ich finde sie sehr nützlich, aber man muss sich erst daran gewöhnen. Natürlich würde ich dieses Gerät gerne in unseren Labors einsetzen.