Warum die Vasa sank
Quelle: Vasa Museet, Stockholm
Software gehört zu den komplexesten menschlichen Erzeugnissen. Die Gründe dafür sind sicherlich im hohen Abstraktionsgrad, dem mitunter erheblichen Funktionsumfang und ihrer fehlenden physischen Präsenz zu suchen. Man kann Software nicht einfach anfassen und nach allen Seiten drehen, um ihre Funktionen und Fehler zu verstehen.
Bei der Erstellung von Softwaresystemen können die Beteiligten aus einem variantenreichen Schatz möglicher Fehler schöpfen, der interessanterweise nicht auf die Softwareproduktion beschränkt ist, sondern offenbar in der menschlichen Natur begründet liegt und bereits seit langer Zeit zusammengetragen und gehortet wird:
Im Jahr 1628 sank die Vasa, das modernste Kriegsschiff der königlich-schwedischen Marine, bei ihrer Jungfernfahrt noch im Stockholmer Hafen. Zu Recht mag man sich fragen: "Was hat ein fast 400 Jahre altes Kriegsschiff mit mobilen Apps und Cloud Services zu tun?" In ihrem vielbeachteten Artikel "Why the Vasa sank" haben Richard Fairley und Mary Willshire die Gründe für den Untergang untersucht und interessante Parallelen zu den typischen Problemen heutiger Softwareprojekte gefunden:
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Die genannten Fehler sind in der modernen Softwareentwicklung so aktuell wie im Jahr 1628 beim Bau der Vasa.
Moderne Systemumgebungen
Dazu kommt, dass mit dem Siegeszug webbasierter und mobiler Systeme immer weniger in langfristigen Releasezyklen geplant und gehandelt wird, sondern dass neue Anforderungen und Features im laufenden Produktivbetrieb in die Systeme integriert werden. Ansätze wie DevOps, Continuous Delivery und agile Prozesse bekommen damit immer größere Bedeutung.
Im Rahmen meiner Tätigkeit setze ich mich mit der Gestaltung und Anwendung maßgeschneiderter Softwareprozesse auseinander, um die genannten Risiken zu minimieren und zeit- und ressourcenkritische Projekte oder organisatorische Transformationsprozesse erfolgreich zum Abschluss zu bringen.