3D-Kompetenzzentrum Niederrhein
3D-Drucker, 3D-Scanner, Laser Cutter & Co. - digitale Maschinen gelten als Vorboten der nächsten industriellen Revolution. Um diese modernen Produktionsverfahren in ihr Studienangebot zu integrieren und in der Region zu verankern, haben die drei nordrhein-westfälischen Hochschulen Rhein-Waal, Ruhr West und RWTH Aachen ein Konzept des Massachusetts Institute of Technology (MIT) adaptiert, das weltweit umgesetzt wird und hochgradig vernetzt ist: das FabLab.
Der Begriff FabLab bezeichnet eine High-Tech-Werkstatt, die Personal Fabrication individuell sowie gemeinschaftlich nutzbar macht und die weitere Verbreitung fördert. Die Projektpartner haben nun - als nächsten Schritt – mit dem Aufbau eines zentralen 3D-Kompetenzzentrums Niederrhein begonnen. Es dient als Knotenpunkt der bereits vorhandenen Initiativen und soll die Produktionsmöglichkeiten der beteiligten FabLabs nutzen.
Eine zentrale Aufgabe ist die curriculare Verankerung von Digital Manufacturing-Kompetenzen in unterschiedlichen Studiengängen der Hochschulpartner, ein weiterer Schwerpunkt der Kooperation ist die Etablierung der Fab Academy. Als erste Einrichtung in Deutschland ermöglicht das 3D-Kompetenzzentrum ab Januar 2017 die Teilnahme am dem internationalen Ausbildungsprogramm. Vorlesungen des MIT-Forschers Prof. Neil Gershenfeld werden live aus dem „MIT Center for Bits and Atoms“ in die FabLabs der Partner übertragen. Ein virtueller Campus verbindet die Teilnehmer aus über 30 Ländern weltweit. Die Projekte werden jeweils vor Ort unter persönlicher Betreuung geplant, realisiert und im globalen Netzwerk ausgetauscht und diskutiert.
In unterschiedlichen Veranstaltungsreihen für verschiedene Zielgruppen werden die Möglichkeiten digitaler Fertigungsverfahren vorgestellt, neue technologische Entwicklungen präsentiert und ihre ökonomische und gesellschaftliche Relevanz diskutiert. Diese Reihen reichen von Veranstaltungen zur betrieblichen Weiterbildung in Kooperation mit den IHKs, Handwerks-, Ärzte- und Architektenkammern bis zu überregional bedeutsamen Vorträgen von Experten aus dem internationalen FabLab-Netzwerk (Fab Talks). Mitarbeiter des 3D-Kompetenzzentrums knüpfen Kontakte zu Unternehmen und entwickeln Bildungsangebote für Industrie und Handwerk. Sie sind Ansprechpartner für Lehrer und Schulen und entwickeln Unterrichtsmaterialien und Fortbildungskonzepte.
Die Übertragbarkeit der Handlungsansätze, die im Rahmen des Projektes entwickelt werden, ist ein wesentlicher Bestandteil der Konzeption. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin betonte bei der Übergabe der Förderbescheide: „Die Projekte tragen dazu bei, den Wissensaustausch zwischen Forschung und Wirtschaft zu verbessern und damit auch die Innovationsfähigkeit der Unternehmen in der Region zu stärken.“
Übergabe des Bewilligungsbescheides im Ministerium
vlnr.: Prof. Schäfer (Hochschule Ruhr-West), Dr. Jens Stuhldreier (Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen), Minister Garrelt Duin (Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen), Dr. Heide Naderer (Hochschule Rhein-Waal), Dr. Martin Kreymann (Hochschule Rhein-Waal), Prof. Jan Borchers (RWTH Aachen)
Das OP EFRE NRW ist das wichtigste wirtschafts- und strukturpolitische Programm für das Land NRW. Die Gesamtausgaben in Höhe von über 3.7 Millionen Euro werden von August 2016 bis Ende September 2019 vom Land Nordrhein-Westfalen unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ mit ca. 3,3 Millionen Euro gefördert.
Weitere Informationen
Projektleitung
Dr. Martin Kreymann
FabLab-Direktoren
Prof. Karsten Nebe, HSRW
Prof. Jan Borchers, RWTH
Aachen
Prof. Michael Schäfer, HRW
Team Kamp-Lintfort
Steffen Bromund
Adriana Cabrera
Tobias Haverkamp
Marc Kohlen
Thomas Kropp
Detlef Lau
Ralf Schmidtlehner
Jessica Strobel