Vielfalt in Lehre und Forschung: Antrittsbesuch von Wissenschaftsministerin Ina Brandes an der HSRW

Beim Besuch des Campus der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) in Kleve hat sich Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, bei einem Treffen mit verschiedenen Hochschulmitgliedern einen persönlichen Eindruck von der Vielfalt in Forschung und Lehre an der Einrichtung verschafft.

Bildnachweis: Ministerin Ina Brandes wird vom Präsidium der Hochschule Rhein-Waal bei ihrem Antrittsbesuch begrüßt, v.l.n.r.: Vizepräsidenten Prof. Dr. Peter Kisters und Prof. Dr. Jörg Petri, Ministerin Ina Brandes, Hochschulpräsident Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen, Kanzler Michael Strotkemper und Vizepräsidentin Prof. Dr. Tatiana Zimenkova ©Victoria Grimm

Nach Gesprächen mit dem Präsidium besuchte Ministerin Ina Brandes ausgewählte Lehr-, Lern- und Forschungsstationen der drei in Kleve ansässigen Fakultäten: die Lernwerkstatt KLEX an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, die Bionikhalle der Fakultät Technologie und Bionik sowie das Tropenhaus der Fakultät Life Sciences.

Erste Station war die Lernwerkstatt KLEX (Kindliches Lernen Erfahren und Experimentieren), die dazu dient, die Arbeit mit Kindern zu beobachten und zu erforschen. Neben einem vollständig ausgestatteten Lehr- und Lernraum verfügt sie auch über einen großen Außenbereich mit Spielplatz und Wasserlauf. Ministerin Brandes, begleitet von Dr. Marjan Alemzadeh, Professorin für Frühkindliche Pädagogik sowie dem Dekan der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, Prof. Dr. Ralf Klapdor, konnte eine Forschungssituation im Garten beobachten und zeigte sich begeistert von der praxisnahen Ausbildung der Hochschule.

Im Anschluss empfingen Prof. Dr. Dirk Nissing, Dekan der Fakultät Technologie und Bionik, und weitere Mitarbeiter die Ministerin in der Bionikhalle. In dem interdisziplinären Fach Bionik geht es um das Lernen von der Natur und um die Übertragung der Erkenntnisse in technische Anwendungen. In der Bionikhalle werden unter anderem bionische U-Boote entwickelt und gebaut, mit denen das studentische Hochschulteam u.a. sehr erfolgreich an internationalen Wettkämpfen teilnimmt, wie der Weltmeistertitel im Jahr 2022 belegt. Einzelteile wie etwa der Antrieb der U-Bootes können im Wasserbecken direkt auf Strömungstauglichkeit und Leistung getestet werden.

Den Abschluss der Hochschulführung bildete der Besuch des Tropenhauses Kleve – einem Gewächshaus, das aus vier Forschungskabinen und einer Großkulturfläche besteht, in der eine Nutzpflanzensammlung gepflegt wird. Durch moderne Klimacomputertechnik sind Aufzucht und Anbau verschiedenster Pflanzenarten möglich, wobei erforderliche Wuchsbedingungen variiert und charakteristische Klimazonen simuliert werden. Dies ermöglicht es, Pflanzen fremder Klimazonen in Versuchen unmittelbar am Objekt zu erforschen, wie Dr. Kerstin Koch, Professorin für Biologie und Nanobiotechnologie, erläuterte. Hier gedeihen von Ananas über Kakao bis hin zu Zimt verschiedenste exotische Pflanzenarten aus den Tropen und Subtropen. Ministerin Brandes zeigte sich auch hier im Austausch mit dem Dekan der Fakultät Life Sciences, Prof. Dr. Peter Scholz, sehr beeindruckt von den guten Studienbedingungen der Hochschule, dem modernen Campus sowie den vielfältigen Laboren und Praxisräumen.

Zum Ende ihres Antrittsbesuchs machte Ministerin Brandes im Gespräch mit dem Präsidium und den Dekanen deutlich: „Vor meiner Zeit als Ministerin habe ich 15 Jahre in der Wirtschaft gearbeitet. Seitdem begleitet mich der Fachkräftemangel. Die Arbeit der Fachhochschulen ist so ungemein wichtig für unsere Wirtschaft, weil sie wissenschaftlichen Nachwuchs mit unmittelbarem Praxis-Bezug ausbilden. Besonders deutlich wird das in den dualen Studiengängen. Von der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und mittelständischen Unternehmen profitieren der Wissenschafts- und der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen gleichermaßen.“

Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal, freute sich sehr über den Besuch der Ministerin und pflichtete ihr bei der Bedeutung praxisintegrierter Studiengänge bei: „Als Hochschule für angewandte Wissenschaften ist es für uns besonders wichtig, jungen Menschen eine praxisnahe, zukunftsorientierte Ausbildung zu bieten. Duale oder auch praxisintegrierte Studiengänge sind dabei ein wichtiger Baustein.“ Als ein Bespiel hob er dabei den Studiengang Verwaltungsinformatik der Fakultät Kommunikation und Umwelt am Campus Kamp-Lintfort hervor, der seit dem Wintersemester 2020/2021 in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen angeboten wird. „Studieren und gleichzeitig eine Ausbildung absolvieren – das ist nicht nur für junge Menschen attraktiv, sondern bietet Arbeitgebern die Möglichkeit, Fachkräften eine Perspektive zu geben und sie frühzeitig an sich zu binden“, führt Locker-Grütjen weiter aus.