Gemeinsames Projekt von Ipsen und Fakultät Technologie und Bionik mit Hochschulpreis 2025 ausgezeichnet
Fossile Energien gehen immer weiter zur Neige. Deswegen tun Unternehmen gut daran, zukunftsfähige Lösungen für ihre Produkte zu schaffen, Lösungen, bei denen erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Ein besonders vielversprechendes Projekt wurde nun im Rahmen des „Forum Kreis Kleve – Das Fachleute-Treffen für wirtschaftlich Interessierte“ von der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve mit dem Hochschulpreis 2025 ausgezeichnet: „Optimierung der Nutzung regenerativer Energien an Industrieöfen mit Hybrid-Heizung zur Wärmebehandlung von Stahl.“ Preisträger sind die Ipsen International GmbH (Ipsen) in Kleve und die Fakultät Technologie und Bionik der Hochschule Rhein-Waal (HSRW).
Bildnachweise: © WfG Kreis Kleve / Markus van Offern
Mit dem Hochschulpreis fördert die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve gemeinsam mit den Sparkassen und Volksbanken im Kreis Kleve die Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaft mit der HSRW. Mit der jährlichen Preisvergabe sollen herausragende „Best-Practice-Beispiele“ sichtbar gemacht werden.
Die feierliche Verleihung des Hochschulpreises zeichnet in diesem Jahr ein Projekt aus, in dem gemeinsam von Ipsen und der HSRW eine Software entwickelt wurde, die in einer Sekunde den optimalen Energieträger für das Erwärmen der Güter in den von Ipsen produzierten Industrieöfen bestimmt. Diese Hybrid-Heizsysteme, mit denen Stahl gehärtet wird, können sowohl die klassischen Brenngase, also Erdgas und Propan, nutzen – aber eben auch Wasserstoff in Kombination mit elektrischen Heizelementen. Die intelligente Steuerung der Prozesse ermöglicht es, nachhaltige Energieträger trotz ihrer stark schwankenden Verfügbarkeit in optimalem Umfang einzusetzen.
Kurze Wege für den Wissenstransfer
Dr. Martin Hellwig, der zu 50 Prozent in der Entwicklungsabteilung bei Ipsen und zur anderen Hälfte als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Technologie und Bionik der Hochschule Rhein-Waal arbeitet, ist für das Projekt verantwortlich. Für ihn bietet die 50-50 Aufteilung einen großen Vorteil: „Ich kann mich ausgiebig mit den Forschungsthemen bei Ipsen beschäftigen und tiefe Einblicke in die Systeme bei Ipsen nehmen, aber gleichzeitig den ständigen Kontakt zur Hochschule haben, um mit meinen Kollegen hier in Austausch zu gehen. Die Herausforderung der Simulation der Anlagen sowie der Energieoptimierung erfordert Expertise in verschiedenen Bereichen. Hier greife ich auf die Fakultät zurück. Son sind die „Wege" für den Wissenstransfer besonders kurz.“
Bei der feierlichen Preisverleihung gab Landrat Gerwers die Eindrücke der Jury wieder: „Uns hat überzeugt, dass im Unternehmen ein enormes technisches Know-how dafür eingesetzt wird, gemeinsam mit der HSRW tragfähige Konzepte für die Zukunft zu entwickeln“. Gerwers überreichte dem Geschäftsführer der Ipsen Internation GmbH, Paul van Doesburg, eine handsignierte Grafik des Plakatkünstlers Wilhelm Schlote. Ipsen-Chef van Doesburg versprach nicht nur, dass dieses einen Ehrenplatz im Unternehmen finden wird, sondern auch, dass Ipsen weiter an der Entwicklung innovativer Produkte arbeiten wird.
Dazu Dr. Martin Hellwig: „Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Mit der Validierung des digitalen Zwillings haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die nächste Aufgabe ist die Integration in die Planungssoftware von Ipsen und die Erarbeitung einer geeigneten Optimierungsstrategie für die Nutzung regenerativer Energien. Es zeigt sich allerdings auch, dass sich im Laufe der Entwicklung weitere Möglichkeiten ergeben. So kann die Simulation des Systems auch genutzt werden, um Abläufe zu optimieren oder den Energiefluss im Ofen zu analysieren. Ein weiteres Projekt, was sich aus der Kooperation ergeben hat, ist die Erkennung von Bauteilen, anhand von Bildanalysen mittels KI.“
Das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro wurde für die Fakultät Technologie und Bionik der HSRW von Prof. Dr. Dirk Nissing entgegengenommen.