Umfrage zum Thema ‚Startup und Innovation‘

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Camelion, License: Creative Commons, Jan H., flickr.com
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Gerade auch für die ausländischen Studierenden der Hochschule-Rhein-Waal ein Thema.

Kleve/Kamp-Lintfort. Das Zentrum für Forschung, Innovation und Transfer (ZFIT) hatte im Mai unter den Studierenden eine fragebogengestützte Umfrage zum Thema ‚Startup und Innovation‘ durchgeführt, die zu einigen interessanten Interpretationen anregt und gewisse Zusammenhänge vermuten lässt.

Aktuell kommen 41% von der Studierenden aus Nicht-EU-Ländern. 75% der Lehre wird auf Englisch angeboten. Der Fragebogen wurde auf Englisch und Deutsch bearbeitet, die Stichprobe hatte einen Umfang von 67 Personen, davon waren 43 (64%) Männer und 24 Frauen (36%).

Der größte Teil der Befragten befand sich im Alter zwischen 18-24 Jahren (51 Leute; 76%). In der zweitgrößten Gruppe mit 21% waren die Studierenden 25-30 Jahre alt.

Am häufigsten vertreten war der Studiengang‚ Mechanical Engineering‘  (13; 19%), gefolgt von ‚Bio-Engineering (9; 13%) und ‚Bio-Science‘ (8; 12%). Dabei ist sicherlich erfreulich, dass gerade Studierende dieser Studiengänge und nicht nur aus den ‚klassischen‘ ökonomischen Disziplinen sich für das Thema interessieren, was die Bedeutung einschlägiger Kursangebote, gerade in diesen Fächern bestätigt und unterstreicht.

Fragt man nach der Staatsangehörigkeit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, so liegt zwar Deutschland (28; 42%) klar vorn;  im Verhältnis zu der Gesamtheit aller Studierender an der Hochschule sind die Deutschen an der Umfrage aber klar unterrepräsentiert. Was die Frage nach dem Grund dafür aufwirft. Ob dies möglicherweise daran liegt, dass die Deutschen eher eine Festanstellung als eine selbstständige Arbeit bevorzugen, oder einfach die beruflichen Aussichten auswärtiger Studierender (mit geringen Deutschkenntnissen) hier schlechter sind, wäre - neben anderen möglichen Gründen - gegeben Falls näher zu untersuchen.

Eine auf den ersten Blick erfreulich hohe Anzahl 64% (43) Studierende hätten gegeben Falls Interesse ein Startup aufzubauen. Diese Zahl wird aber möglicherweise dadurch relativiert, dass Studierende, die sich nicht für das Thema erwärmen konnten, erst gar nicht an der Umfrage teilgenommen haben (in wie weit, dass dann auch noch mit der Nationalität oder bspw. mit dem Geschlecht korreliert ist, wäre evtl. weitere Untersuchungen wert).

Interessant und ein möglicher Hinweis auf etwaige Barrieren in Puncto Gründung, ist der Umstand, dass 14 Studierende (21%) angaben, schon Interesse an einer Gründung  zu haben, aber nur mit professioneller Unterstützung, wie diese u.  A. in Form der Gründungsberatung vom ZFIT angeboten wird (und speziell im Projekt IGNI vorgesehen ist).  Insgesamt 28 (65%) der 43 Studierenden, die in einer Gründung interessiert sind, waren dann auch in einem ‚Start-up Coaching‘ des ZFIT interessiert und hinterließen direkt ihre E-Mail Adresse.

Befragt, was denn ihre Hauptmotivation für eine potentielle eigene Gründung wäre, nannte der überwiegende Teil der Befragten die ‚Realisation der eigenen Idee‘ als Hauptgrund (im Durchschnitt 1.65 Nennungen bei allen Befragten, mehrfach Nennungen waren möglich), gefolgt von dem Wunsch, das zu tun, was man ,am Besten‘ kann (Durchschnitt 1.55) und der Aussicht ein höheres Einkommen zu erzielen (Durchschnitt 1.37).

Ein besonderes Schlaglicht, auf das im Rahmen des IGNI-Projekts anzubietende Kursprogramm, warf die Frage auf, in welchen Kompetenzfeldern die Studierenden ihre ‚Startup-Kenntnisse‘ gerne vertiefen würden (wobei mehrfach Nennungen möglich waren). Bemerkenswerter Weise wollten die meisten Studierenden ihre Kenntnisse in der ‚Entwicklung von Geschäftsideen‘ (12%), dem Marketing (11%), im Bereich der ‚Management Konzepte‘ und in einem ‚Kreativ Workshop‘ (7%) vertiefen, gefolgt von Projekt Management, Web Design, Team Aufbau, Recht für Gründer und Kapitalbeschaffung (6%).

Zweifellos sind alle genannten Bereiche wichtig für den Aufbau eines Unternehmens,  in wie weit jetzt ‚weniger beliebte‘, aber dennoch erforderliche, Bereiche den Studierenden in einem didaktisch zeitgemäßen Konzept angeboten werden, das zudem noch von den Studierenden angenommen wird, ist eine Fragestellung, die das IGNI-Team zu beantworten hat. Ein möglicher Lösungsansatz ist der Einsatz von Business-Planspielen, bei denen im Spielverlauf gleich mehrere unternehmerische Kompetenzfelder abgedeckt werden. Demgemäß startete im Mai das Kursprogramm mit einem solchen Planspiel.

Um auch für visuell-mediale Ansprache der Studierenden einige Hinweise zu erhalten, wurde noch danach gefragt welches Tier, welcher Begriff und welches Symbol mit dem Wort INNOVATION am ehesten assoziiert wird.

Es stelle sicher heraus, dass die meisten  Studierenden mit dem Wort Innovation ein Chamäleon (42%) verbinden, gefolgt von Schmetterling (21%) und Delfin (13%). Die Studierenden machten darüber hinaus auch andere tierische Vorschläge, wie z.B. Spatz, Schimpanse, Tintenfisch oder einen ‚Blauäugigen, weißen Drachen‘.

Bei den Begriffen assoziiert mit dem Wort Innovation lag die ‚Rakete‘ (36%) vor dem  ‚Feuer‘ (21%) und dem ‚Rad‘ (16%). Weitere Alternativen waren ‚Pfeil und Bogen‘ und ‚Andere‘.  Rakete und Feuer ist für ein Projekt mit der Abkürzung IGNI recht dankbar, da sich daraus direkt ein passender Slogan ableiten lässt wie:

IGNItion – Fire: Startup your business like a rocket!

Von den zur Wahl gestellten Symbolen entschied sich die überwiegende Anzahl der Studierenden für eine bunte Glühbirne.

Bleibt nur zu wünschen, dass vielen Studierenden in absehbarer Zeit ein ‚Licht‘ aufgeht, das zu einer tollen Gründungsidee führt.

In jedem Fall gibt diese kleine Befragung Anlass evtl. im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit nochmals genau ‚hinzuschauen‘ – gerne würden wir mit dem ZFIT-Team eine solche Untersuchung begleiten.

Der gesamte Bericht zur Umfrage steht als PDF zum Download bereit.