Prof. Dr. Natalie Laibach

Nachhaltige Landnutzungssysteme

Bild
Das Bild zeigt ein Konzept für nachhaltige Anbausysteme, das in mehreren Schritten dargestellt wird. Diese Elemente sind durch Pfeile verbunden, die einen Kreislauf darstellen, der zeigt, wie die einzelnen Schritte miteinander verbunden sind und zu einem ganzheitlichen Ansatz für nachhaltige Landwirtschaft und Produktion führen.

Nachhaltige Landnutzungssysteme


Nachhaltige Transformation, d.h. die Respektierung der physischen planetarischen Grenzen einerseits und die Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele andererseits, macht die verzahnte Gestaltung von Forschung, Lehre und Transfer unabdingbar. Das daraus resultierende übergreifende Ziel des Lehrstuhls für Nachhaltige Landnutzungssysteme ist es, Menschen zu Agenten einer nachhaltigen Transformation in einem respektvollen und innovativen Umfeld auszubilden. Um dies zu erreichen, setzen wir das gleichnamige Konzept nachhaltiger Landnutzungssysteme aus der Perspektive von Nutzpflanzen, eingebettet in regionale und internationale Wertschöpfungsnetzwerke, interdisziplinär ein. 
 

Unter diesem Dach untersuchen wir die interdisziplinäre Leistungsfähigkeit von Netzwerken aus landwirtschaftlichen Betrieben, Unternehmen etc. am Niederrhein und darüber hinaus, um die Integration von wenig genutzten Arten wie Amaranth oder Sorghum in verschiedene Nutzungssysteme wie Agrophotovoltaik oder Agroforstwirtschaft zu untersuchen. Unter Berücksichtigung der Digitalisierung der Landwirtschaft und alternativer Organisationskonzepte wird die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit dieser Systeme wissenschaftlich untersucht. Auch die optimierte Nutzung und Verarbeitung von biobasierten Rohstoffen ist ein wichtiger Bestandteil. 
 

Die Anpassung der Pflanzen an die Umweltbedingungen, die sich im Laufe der Anpassung der Pflanzen an die Umweltbedingungen, die sich im Laufe der Evolution aus der Unveränderlichkeit dieser Organe entwickelt hat, weist eine ausgeprägte Vielfalt auf. Neben den morphologischen Veränderungen spielen biochemische und molekularbiologische Prozesse eine wichtige Rolle, die kurzfristige und präzise Reaktionen auf Veränderungen in der Umwelt ermöglichen. Diese Prozesse beeinflussen, wie widerstandsfähig die Pflanze auf widrige Umweltbedingungen reagiert, wie sie sich in Ökosysteme integriert und wie sich die für den Menschen verwertbaren Inhaltsstoffe zusammensetzen. Dementsprechend testen wir Kulturpflanzen und nützliche Wildpflanzen unter verschiedenen Anbaubedingungen im Freiland und im Gewächshaus, zum Beispiel in den Klimakammern des Tropengewächshauses. Dazu nutzen wir biochemische und molekularbiologische Analysen von relevanten Sekundärmetaboliten (z.B. Squalen, Phytosterole, Polyphenole, Pigmente) und auf ertrags- und belastungsrelevante genetische Hintergründe.
 

Interessenten, die eine Bachelor- oder Masterarbeit in diesen Themenbereichen schreiben möchten, sind herzlich willkommen. Bitte wenden Sie sich an: natalie.laibach@hochschule-rhein-waal.de

Foto von Natalie Laibach vor dem Hintergrund des Tropenhauses

Biographie

Geboren und aufgewachsen in Essen, im Herzen des postindustriellen Kohlereviers, entwickelte Prof. Dr. Natalie Laibach schon früh ein Interesse an den Grundlagen der Molekularbiologie. So begann sie ein Studium der Biologie und Biowissenschaften an den Universitäten Tübingen und Münster, gefolgt von einem Masterstudium der Biotechnologie an der Universität Münster und einem Studium der Umweltwissenschaften an der Fern Universität Hagen. In dieser Zeit wurde ihr Interesse an Pflanzen und deren Fähigkeit, eine faszinierende Vielfalt von Naturstoffen zu produzieren, weiter geweckt. So forschte sie am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (Münster) in der Funktionellen und Angewandten Genomik über die Sekundärstoffproduktion des russischen Löwenzahn-Latex und die Funktion von Naturkautschuk-Speicherproteinen und schloss 2016 ihre Doktorarbeit an der Universität Münster ab. 


Da Wissens- und Technologietransfer zur Ermöglichung einer nachhaltigen Transformation schon immer eine persönliche Motivation war, wechselte sie an die Landwirtschaftliche Fakultät und das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn, wo sie in interdisziplinären Projekten zu nachhaltigen biobasierten Technologien und landwirtschaftlichen Praktiken sowie zur zirkulären Nutzung von natürlichen Ressourcen arbeitete. Sie war an Projekten beteiligt, die zur Nachhaltigkeitsbewertung und zum Technologietransfer in Bezug auf landwirtschaftliche Innovationen und die Bioökonomie beitrugen. Darüber hinaus war sie Forscherin im AGenT Marie Skłodowska-Curie COFUND Programm am Center for Research in Agricultural Genomics (Barcelona, Spanien), einschließlich eines Forschungsaufenthalts am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam, Deutschland. Während dieser Zeit erforschte sie den Sterol- und Terpenoid-Stoffwechsel in der Pflanzenentwicklung und bei Stressreaktionen sowie die Brassinosteroid-Signalübertragung bei der Anpassung von Pflanzen an den Klimawandel. 


Darüber hinaus arbeitete sie mit Forschern aus verschiedenen Disziplinen und Ländern zusammen, um die nachhaltige Verwertung von Reststoffen aus der pflanzlichen Lebensmittelproduktion und dem Konsum zu optimieren, und entwickelte Lehrmaterialien für Seminare, Vorlesungen, Praktika und Sommerschulen an verschiedenen Einrichtungen. Neben ihrer akademischen Tätigkeit engagiert sie sich auch für den Transfer von akademischem Wissen durch Kommunikation und soziales Engagement. 


Ihre Forschungs- und Lehrinteressen umfassen natürliche Produkte aus wenig genutzten Pflanzenarten wie Sorghum und Amaranth und deren Integration in nachhaltige landwirtschaftliche Systeme. Die molekularen Auswirkungen von Umweltinteraktionen auf Pflanzen sind ein wichtiger Schwerpunkt, wobei stets ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt wird.
 

Kontakt

Prof. Dr. Natalie Laibach

Professorin für Nachhaltige Landnutzungssysteme

Tel.: (02821) - 806 73 - 9837
E-Mail: natalie.laibach@hochschule-rhein-waal.de