KI-Tools für die Literatursuche
Für die Suche nach wissenschaftlicher Literatur gibt es spezielle KI-Tools, die die Suche mit herkömmlichen Recherchetools sinnvoll ergänzen können. Es ist wichtig zu prüfen, welches Tool für die eigene Suche hilfreich sein kann, da die Abdeckung je nach Fachrichtung unterschiedlich ist. Hier ist ein Blick auf die Datengrundlage unabdingbar. Auch Kosten und Anmeldemodalitäten sind zu beachten, wobei die meisten Tools brauchbare kostenfreie Versionen zur Verfügung stellen.
Eine ausführliche Liste von Tools zur Literaturrecherche gibt es von der Unibibliothek Tübingen.
ChatGPT und Literatursuche
Bei ChatGPT handelt es sich um ein Sprachmodell, das darauf trainiert ist, Texte zu erstellen und eine menschliche Kommunikation nachzuahmen.
Es ist wichtig zu wissen, dass ChatGPT kein Wissensmodell ist. Es arbeitet nicht mit Fakten und Wissen, sondern nutzt statistische Wahrscheinlichkeiten, um Wörter so anzuordnen, dass ein sinnvoller Text entsteht.
ChatGPT kann helfen: Gedichte schreiben, E-Mails formulieren, Texte übersetzen, zusammenfassen oder strukturieren, Ideen sammeln, Programmieren ...
ChatGPT kann nicht: Faktenwissen wiedergeben, nach Literatur suchen, beurteilen/bewerten ...
Oftmals klingen Antworten sehr überzeugend, weil es die wahrscheinlichste Anordnung von Wörtern ist. Oft sind diese Antworten auch korrekt, aber nicht immer. Je spezieller ein Thema, desto größer die Gefahr von überzeugend klingenden "Halluzinationen".
Bei der Literaturrecherche kann ChatGPT eine gute Unterstützung sein. Es kann helfen, geeignete Suchbegriffe zu identifizieren, Synonyme zu finden und diese miteinander zu verknüpfen. Auch hier heißt es aufmerksam zu bleiben und Antworten zu überprüfen.
Ein Beispiel für eine von ChatGPT unterstützte Suche.
Prompting
Als Prompt wird der Arbeitsauftrag an die KI bezeichnet. Je präziser dieser formuliert wird, desto besser ist das Ergebnis. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Prompts gestaltet werden können, als einmalige Anfrage oder auch als Gespräch.
Einige hilfreiche Tipps für erfolgreiche Prompts:
- Der KI eine Rolle zuweisen, z. B.: Du bist Umweltwissenschaftler*in, Lehrer*in für Philosophie, Expert*in für mittelalterliche Geschichte usw.
- Aufgabe formulieren: Was genau soll gemacht werden? Ein Brainstorming, eine Struktur für ein Referat zum Thema x, ein Konzept für eine Unterrichtstunde oder eine Glückwunschkarte zur bestandenen Prüfung usw.
- Kontext geben: Rahmenbedingungen, Zweck, Zielgruppe
- Form des Outputs definieren: Tabelle mit drei Spalten, stichpunktartig, ein Text mit maximal 100 Wörtern usw.
- Nachfragen, ob die KI weitere Informationen braucht, und das Ergebnis verfeinern, wenn es noch nicht zufriedenstellend ist.
Beispiele im offenen Prompt-Katalog des KI-Campus.
Bei der Verwendung von KI-Tools ist es wichtig, verantwortungsvoll und informiert zu agieren und sich auch der potenziell negativen Auswirkungen und Risiken bewusst zu sein. Mehr dazu finden Sie hier.