Machtindexforschung
CCST
Gewichteter Machtindex
Messung von Fraktionsmacht im deutschen Bundestag und in den deutschen Landesparlamenten
Zur Messung der Macht von Fraktionen ist die klassische Machtindexforschung nur mit Einschränkungen hilfreich. Schließlich wird die inhaltliche oder ideologische Nähe von Fraktionen zueinander von Banzhaf-, Shapley-Shubik- oder Penrose-Index bei der Messung von Macht nicht berücksichtigt. Offensichtlich beeinflusst aber neben ihrer Größe auch die Stellung einer Partei im Parteiengefüge, also ihre inhaltliche bzw. ideologische Positionierung, ganz maßgeblich deren Möglichkeit, auf Regierungsbildung oder einzelne Abstimmungsergebnisse im Parlament Einfluss zu nehmen, kurz: deren Macht.
Wie lässt sich aber die Macht einer Fraktion – relativ zur Macht der anderen Fraktionen – in einem Parlament messen? Dafür haben Prof. Dr. Jakob Lempp (CCST) und Prof. Dr. Thomas Pitz 2017 einen gewichteten Machtindex mit Kohäsionskoeffizienten zur Messung der relativen Fraktionsmacht in Parlamenten entwickelt. Dabei kann die inhaltliche Nähe der Fraktionen etwa durch Einschätzungen von Experten, oder durch Befragungen von Parteianhängern oder aber durch eine Überlappung der Antworten der Parteien auf die regelmäßig vor Wahlen publizierten „Wahl-O-Mat“-Fragen gemessen werden. Im Folgenden werden jeweils im Nachgang wichtiger Wahlen in Deutschland auf Landes-, Bundes- und Europaebene die entsprechenden Machtverteilungen der Fraktionen übersichtlich dargestellt und analysiert.
Das Discussion Paper zum 2017 entwickelten gewichteten Machtindex zur Messung von Fraktionsmacht befindet sich ebenfalls im Download Bereich.