Wie kann die Verödung unserer Innenstädte noch gestoppt werden?

Symposium zum Thema "Internethandel versus Innenstadtverödung" an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie

Gemeinsam mit dem Institut für Kommunal- und Verwaltungswissenschaften (IKV) NRW veranstaltete die Hochschule Rhein-Waal am 8. März 2016 ein Symposium zum Thema Internethandel und Innenstadtverödung im Audimax auf dem Campus Kleve. Experten des IKV NRW, der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie sowie Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Kommunen in NRW hatten sich an der Hochschule Rhein-Waal eingefunden, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und über dieses Thema zu diskutieren.

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Prof. Dr. Jakob Lempp, Dekan der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie an der Hochschule Rhein-Waal, beschrieb in seiner Begrüßungsansprache das Problem mit deutlichen Worten: „Mit dem Niedergang des Einkaufsbummels durch bunte und belebte Innenstädte droht vieles verloren zu gehen, was über den reinen Kaufakt weit hinaus geht: Das Sich-Treiben-Lassen, Begegnungen mit bekannten und unbekannten Menschen, die direkte haptische Produkterfahrung oder auch das Gespräch mit dem Händler vor Ort, den man vielleicht schon seit Jugendtagen kennt.“

Noch vor ein paar Jahren galten die großen Einkaufszentren und Supermärkte am Rande der Stadt als Ursache für die zunehmende Verödung unserer Innenstädte. Heutzutage sind auch sie von der wachsenden Dominanz des Internethandels betroffen. Immer mehr Kundinnen und Kunden bevorzugen die bequeme Art des Onlineshoppings gegenüber einem Einkauf in der Innenstadt oder einem Einkaufszentrum. Diese Entwicklung bekommen nicht nur die kleinen und mittelgroßen Städte zu spüren, sondern auch der Einzelhandel in den Großstädten gerät zunehmend unter Druck.

Aber der Internethandel ist nicht grundsätzlich in allen Bereichen dem Einzelhandel überlegen, wie Prof. Dr. habil. Gregor van der Beek, Professor für Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Finanzwissenschaften an der Hochschule Rhein-Waal, in seinem Vortrag anmerkte: „Internet-Händler haben nicht immer das bessere Geschäftsmodel, auch dann nicht, wenn sie auf ihren Märkten erfolgreich sind. Denn bisweilen sind sie vor allem deshalb erfolgreich, weil es ihnen gelingt, Kosten, welche eigentlich sie selbst zu tragen hätten, auf andere – und speziell auf die lokalen Einzelhändler abzuwälzen. Dies sind beispielsweise die Kosten für Produktinformation und Beratung der Kunden.“

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine vom Direktor des IKV, Prof. Eberhard G. Fehlau moderierte und lebhafte Podiumsdiskussion mit den Referenten.

 

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Verfasser

Christin Hasken