Den Weg auf die Bühne durfte Frauke Waßmuth, Kapitänin des U-Boot-Teams der Hochschule Rhein-Waal, im englischen Gosport nicht nur einmal gehen. Gleich sechsmal nahm die Bionik-Masterstudentin eine Ehrung für ihr Team und die Leistungen entgegen. Das Team aus Kleve gewann den Hauptpreise in fast jeder Kategorie, unter anderem die begehrte European-International-Submarine-Races-Trophäe, die die erste Unterwasserfahrt Alexanders des Großen in den Bosporus im Jahr 332 v. Chr. darstellt und die es für die Gesamtleistung eines Teams gibt.
Beim mehrtägigen Wettbewerb in England dominierte das Team mit dem U-Boot „Rivershark“ die Konkurrenz ganz klar. Die siebenköpfige Truppe um Teamkapitänin Frauke Waßmuth, die das U-Boot als Pilotin im Wechsel mit Joshua Bien steuerte, gewann drei der insgesamt vier Slalomparcours, holte Gold im 500-Meter-Agility-Wettbewerb und gewann den Designpreis für das Nachhaltigkeitskonzept der „Rivershark“.
Der U-Boot-Wettbewerb findet alle zwei Jahre im Haslar Marine Technology Park im englischen Gosport statt, dem größten Süßwasserbecken Europas. Der Wettbewerb bringt Studierendenteams von Hochschulen aus der ganzen Welt zusammen, die ihre pedalbetriebenen U-Boote entwerfen, herstellen und dann auf Zeit durch verschiedene Parcous fahren. Das Besondere dabei: Die U-Boote sind vollständig geflutet, die Pilot*innen zwängen sich in Taucherausrüstung in die engen Unterwassergefährte und betreiben sie mit Körperkraft. Beim Design gilt es also, das Boot so zu konstruieren, dass die Körperkraft bestens auf den Antrieb übertragen wird.
Bevor es jedoch so weit ist, müssen die Rennanwärter schon eine große Hürde überwinden, denn nur die Teams, die ein überzeugendes Sicherheitskonzept und Konstruktionsprozess vorlegen, dürfen überhaupt antreten. In diesem Jahr durften neun Teams anreisen, unter anderem aus den USA, Kanada, Taiwan und Großbritannien. Diese Teams mussten dann noch vor Ort beweisen, dass ihr Sicherheitssystemen und die unterstützenden Taucherteams nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis unter Wasser funktionierten; neben dem „Rivershark“-Team konnten nur vier weitere Teams von Anfang an überzeugen. Im Laufe der ersten Rennwoche konnten die nicht sofort zugelassenen Teams nachbessern, so dass zu den Rennen letztlich wieder alle neun Teams antreten durften.
Zum HSRW-U-Boot-Team 2022 gehörten: Frauke Waßmuth (Kapitänin und Pilotin), Joshua Biehn (Pilot), Sophia Döring, Martha Grupp, Lysander Trapp, Aaron Hinkle, Hannes Jaschinski, Karthick Onnu, die alle an den Rennen teilnahmen, sowie Ernest Malov, Marcello Tania, Ben Vafis, Leen Nijim und Manav Thakkar, die das Team während der Entwurfs- und Herstellungsphase unterstützten.
Das U-Boot Rivershark hat bereits an sechs internationalen U-Boot-Rennen in den USA, Großbritannien und Frankreich teilgenommen. Im Rahmen seines Nachhaltigkeitsziels recycelt das HSRW-U-Boot-Team den Rumpf und baut das Antriebs- und Steuersystem für jeden Wettbewerb neu auf. Und nach einer kurzen Sommerpause wird das Team die neue Konstruktion direkt wieder angehen, parallel dazu finalisieren einige Teammitglieder ihre Tauchausbildung, damit sie beim nächsten Mal das neue Boot unter Wasser begleiten können.
Von links nach rechts: Jurymitglied Liz Whitrow, das Team der "Rivershark": Lysander Trapp, Joshua Biehn, Aaron Hinkle, Martha Grupp, Sophia Döring, Hannes Jaschinski, Frauke Waßmuth, Karthick Onnu, Renndirektor Prof. Dr. William Megill