Von der Mathe-Olympiade ins Bioniklabor – Über 320 junge Nachwuchsmathematiker*innen erkunden die Hochschule Rhein-Waal

Am 22. Februar 2025 freute sich die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) über den Besuch von über 320 Schüler*innen anlässlich der Landesrunde der 64. Mathematik-Olympiade. Nach mehrstündigen Klausuren am Vormittag im Collegium Augustinianum Gaesdonck besuchten die jungen Mathe-Talente die HSRW, um die Welt der angewandten Wissenschaften zu entdecken.

Nachwuchsmathetalente schauen in der Mathematikvorlesung auf die Tafel, wo eine wissenschaftliche Lehrkraft mathematische Gleichungen anschreibt.

Bildnachweis: © HSRW / Johannes Bäumer 

In einer Zeit, in der sich der Fachkräftemangel im naturwissenschaftlich-technischen Bereich immer deutlicher abzeichnet, ist es ein positives Zeichen, dass sich in diesem Schuljahr 350 Nachwuchsmathematikerinnen und -mathematiker aus NRW für die Mathematik-Olympiade qualifiziert haben. Der Kreis Kleve war Ende Februar Gastgeber der 64. Landesrunde, wobei die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) gemeinsam mit dem Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch Mitveranstalter war. 

Am Vormittag stellten die Schülerinnen und Schüler in mehrstündigen Klausuren mit anspruchsvollen Beweisaufgaben aus den Bereichen Geometrie, Algebra, Ungleichungen, Zahlentheorie und Kombinatorik ihr Wissen unter Beweis. Am Nachmittag waren die Nachwuchstalente an der Hochschule Rhein-Waal zu Gast, um ihre Begeisterung für die Mathematik in die Praxis umzusetzen. 

Der Besuch an der HSRW diente dabei als inspirierender Abschluss eines aufregenden Tages. In einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm erkundeten die Nachwuchsmathematiker*innen angewandte Wissenschaften aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) an der HSRW. In den modernen Laboren der Hochschule konnten die Schüler*innen innovative Projekte und Experimente hautnah erleben und selbst Hand anlegen; Mathematik in der Praxis also, die auf anschauliche Weise zeigte, wie mathematische Theorien in technischen und biologischen Anwendungen genutzt werden können.

„Eine der Aufgaben des zdi-Zentrums ist es, Schnittstellen zwischen Hochschulen und Schulen zu schaffen und das Interesse an MINT-Fächern zu wecken. Aus pädagogischer Sicht hat sich dafür die Erlebnispädagogik bewährt. Durch altersgerechte Angebote fördert sie Selbstbewusstsein, Teamarbeit und Problemlösungsfähigkeiten, indem sie praktische Erfahrungen in authentischen und abenteuerlichen Kontexten ermöglicht. Dabei bezieht sie Körper, Geist und Emotionen, also den Menschen als Ganzes mit ein, wodurch Lernen nicht nur Spaß macht, sondern auch nachhaltiger und tiefer wirkt“, so Phyllis Ndugire, Projektkoordinatorin des zdi-Zentrums Kleve. 

Dafür hatte das Organisationsteam aus engagierten Studierenden, Mitarbeitenden und Professor*innen, zdi-Vertreter*innen und externen Partnern neben Aktivitäten in Spiel und Sport eine ganze Reihe ungewöhnlicher Angebote in das Rahmenprogramm aufgenommen. Ziel war es, den Schüler*innen zu zeigen, dass Hochschule mehr ist als trockenes Studieren, dass auch sehr viel Spaß am Lernen, an Detektivarbeit und am erfolgreichen Lösen von Herausforderungen dazu gehört. 

Mathe-Talente lassen ihre Roboterfische um die Wette schwimmen. Ein Kind ist von oben am Beckenrand zu sehen. Es lässt einen Roboterfisch ins Wasser.

Bildnachweis: © HSRW / Johannes Bäumer 

Die Mathe-Talente konnten den Klever Tiergarten besuchen, aus einem Escape Room entkommen oder an Outdoor Games im Forstgarten teilnehmen. Zu den Aktivitäten gehörten aber auch Bouldern, Kickboxen, die Teilnahme an einer Wissensrallye oder das Steuern eines batteriebetriebenen Elektro-Karts. Auch praktische Labor-Workshops standen auf dem Programm, z.B. Löten und Programmieren, Lebensmittel herstellen, Roboterfische bauen, digitale Fertigung sowie das Bauen von Raketen. Von einer klassischen Mathematikvorlesung über Machine Learning und Brain-Computer-Interface bis hin zur Entdeckung der Ästhetik der Mathematik und Verhandlungen über den Klimawandel war für alle Schüler*innen etwas dabei. 

Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters, mit Andrea Michels, Leitung Zentralen Studienberatung, und Nele Decker Studienberaterin, bei der Abschlussveranstaltung

Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters, mit Andrea Michels, Leitung Zentralen Studienberatung, und Nele Decker Studienberaterin, bei der Abschlussveranstaltung, Bildnachweis: © HSRW / Johannes Bäumer 

Zum Abschluss versammelten sich die jungen Mathematiker*innen mit ihren Eltern im Audimax, dem größten Hörsaal der Hochschule. Prof. Dr.-Ing. Peter Kisters, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Transfer, dankte den Schülerinnen und Schülern im Namen des Präsidiums der Hochschule für ihren Besuch und ermutigte sie, ihre Leidenschaft für MINT weiter zu verfolgen: „Ich habe sehr positive Eindrücke von dieser Olympiade gewonnen, mit vielen jungen Leuten, in denen ich mich auch wiedererkannt habe. Das gibt mir Hoffnung, dass wir genügend Talente für MINT-Berufe finden werden.“ Mit einem interaktiven Ratespiel, das einen Einblick in das Studium an der Hochschule Rhein-Waal gab, rundete die Zentrale Studienberatung die „Vorlesung“ im Hörsaal ab. 

Ermöglicht wurde der Tag an der HSRW auch durch die Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch großzügige Spenden der Sparkasse Rhein-Maas, der Firma Spectro und der Unternehmerschaft Niederrhein. Einmal mehr verdeutlichte der Tag die Relevanz und Vielseitigkeit von Mathematik in Wissenschaft und Gesellschaft. Als junge und innovative Hochschule legt die HSRW einen Schwerpunkt auf interdisziplinäre und anwendungsnahe Forschung in der MINT-Bildung. Mit der Beteiligung an der Mathematik-Olympiade möchte die HSRW dazu beitragen, den einen oder die andere für ein MINT-Studium, beispielsweise an der Hochschule Rhein-Waal, zu begeistern.  

 

Hintergrund

Die Mathematik-Olympiade ist einer der größten Schülerwettbewerbe für die Klassen fünf bis dreizehn in Deutschland. Die Landesrunde in NRW wurde in diesem Jahr vom Landesverband Mathematikwettbewerbe Nordrhein-Westfalen e.V. und dem zdi-Zentrum Kreis Kleve cleverMINT der Hochschule Rhein-Waal ausgerichtet. Von ursprünglich rund 17.000 Jugendlichen aus ganz Nordrhein-Westfalen erreichten nach den Schul- und Kreisrunden schließlich 350 Schülerinnen und Schüler Ende Februar die Endausscheidung der diesjährige Landesrunde. Die Preisverleihung für die 150 besten Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis dreizehn findet am Samstag, 22. März, am Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch statt. Dort wird auch das Team vorgestellt, das NRW bei der Bundesrunde der Mathematik-Olympiade im Mai 2025 in der Universitätsstadt Göttingen vertreten wird.

 

Ansprechpartner*innen

Phyllis Ndugire, M.Sc.
Zentrum für Forschung, Innovation und Transfer (ZFIT) der Hochschule Rhein-Waal 
Projektkoordination zentrale MINT-Förderung und zdi-Zentrum Kleve 
E-Mail: zdi-kleve@hochschule-rhein-waal.de