Tagung zum Thema Disruptive Digitalisierung

Vor sechzig Jahren hatte kaum jemand direkten Kontakt mit Computern. Dreißig Jahre später waren Personal Computer bereits weit verbreitet, und die weltweite Vernetzung von Rechnern, das heutige Internet, beschleunigte sich immer mehr. Heute saugen und wischen Roboter unsere Böden, Kryptowährungen dienen manchen als Geldanlage, und künstliche Intelligenz schreibt unsere Texte und optimiert Prozessabläufe in hochautomatisierten Fabriken. Sowohl unsere Lebenswelt als auch die Produktionsweise sind zunehmend digital geworden, die Digitalisierung hat zu massiven, schubweisen Veränderungen geführt. Die begleitende Regulierung durch das politische System und die Umsetzung durch die Verwaltung halten mit der Geschwindigkeit der Veränderungen nicht immer Schritt. Die disruptive Digitalisierung birgt daher sowohl die Chance auf eine Verbesserung der Lebensqualität als auch mannigfaltige Probleme. Beispielsweise kann Digitalisierung auch verunsichern und überfordern, sie kann zu technologischer Arbeitslosigkeit führen und eine neue Form gesellschaftlicher Spaltung erzeugen: in jene, die Zugang zu neuen Technologien haben und diese nutzen können, und jene, denen es an Zugang und (digitaler) Bildung mangelt. Die Digitalisierung ermöglicht und schafft Neues und Besseres, sie erzeugt aber auch neue Abhängigkeiten und macht tradierte Lebens- und Produktionsweisen obsolet.

Dieser disruptive Charakter der Digitalisierung und der Umgang damit ist Thema der Veranstaltung am 22. November. Die Vorträge greifen Aspekte der disruptiven Digitalisierung auf, die uns aktuell herausfordern: Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether haben sich trotz ihrer Volatilität mittlerweile an den Finanzmärkten etabliert, bergen aber potenziell hohe Risiken für diejenigen, die in sie investieren. Der Beitrag von Heike Joebges und Hansjörg Herr, Expert*innen für Geldtheorie, Banken und Finanzmärkte, klärt, was es mit Kryptowährungen auf sich hat und welches Risiko solche Anlagen für die Finanzmarktstabilität beinhalten. 

ChatGPT und andere KI-Werkzeuge sind bereits weit verbreitet und sollen die Produktivität in Unternehmen erheblich steigern. Frank Zimmer erklärt, was künstliche Intelligenz ist, wie maschinelles Lernen funktioniert und was damit erreicht werden kann. Kathrin Weidner zeigt Anwendungsfälle von künstlicher Intelligenz in Unternehmen. Wie verwundbar und angreifbar wir alle, aber Unternehmen und Verbände im Besonderen geworden sind, thematisiert Ulrich Greveler, wenn er auf Cyberangriffe und IT-Pannen hinweist. Tobias Siebenlist und Timo Kahl widmen sich der Digitalisierung der Verwaltung, etwa den Einsatzmöglichkeiten des elektronischen Personalausweises oder der elektronischen Kfz-Ummeldung.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten aus Wirtschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung

Um unsere Planung zu erleichtern, würden wir Sie bitten, sich hier zur Veranstaltung anzumelden. Die Teilnahme ist kostenlos.