Schüler*innen forschen beim ‚MINTmachTag: Abenteuer Weltall‘ im Astronomie-Hochschullabor
Das Universum ist 13 Milliarden Jahren alt und bewahrt viele Geheimnisse, an denen unzählige Forscher*innen der ganzen Welt täglich forschen. Viele Rätsel sind bereits gelöst – zum Beispiel, wie sich Astronom*innen trotz Millionen von Sternen am Himmel durch den Nordstern orientieren können oder weshalb ein irdisches Jahr 365 Tage hat. Eines der wichtigsten Werkzeuge der Astronom*innen ist dabei das Teleskop. Und damit Kinder zum Thema Universum forschen können und wissen, wie ein solches Teleskop funktioniert, hat das Netzwerk ‚Kinder forschen! – MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung der Hochschule Rhein-Waal‘ (vormals Haus der kleinen Forscher*innen) in Kooperation mit dem Astronomie-Club, geleitet von Dr. Alexander Struck, Professor für theoretische Physik an der Fakultät Technologie und Bionik, am 23. Oktober 2023 Kinder der vierten Klassen der Christophorus Grundschule Kranenburg auf den Campus in Kleve eingeladen.
Bildnachweis: Prof. Dr. Alexander Struck erklärt Kindern der vierten Klassen der Christophorus Grundschule Kranenburg beim ‚MINTmachTag‘ das Universum © Johannes Baeumer / HSRW
Gemeinsam mit Prof. Dr. Alexander Struck sind die Schüler*innen der Funktionsweise eines Teleskops auf den Grund gegangen und haben dabei selbst mit verschiedenen Linsen, mit unterschiedlichen „Sehstärken“, wie es die kleinen Forscher*innen genannt haben, herumprobiert bis sie Gegenstände in der Entfernung durch das selbstgebaute Teleskop scharf sehen konnten. Dabei haben sie auch gelernt, welche Planeten es in unserem Sonnensystem gibt, wieso der Polarstern durchgehend am Himmel zu sehen ist und warum der Supermond am Niederrhein besonders häufig beobachtet werden kann. Abschließend durften die kleinen Forscher*innen den Himmel durch ein echtes Teleskop erkunden. Barbara Maué, Netzwerkkoordinatorin von ‚Kinder forschen! – MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung der Hochschule Rhein-Waal‘, gab den Kindern am Ende der Veranstaltung mit auf den Weg, dass trotz der vielen faszinierenden Sterne und Planeten am Himmel, die Erde am Ende der einzige Planet sei, auf dem die Menschen aktuell leben könnten und deshalb sei es besonders wichtig, ganz besonders gut Acht auf unseren Heimatplaneten, die Erde, zu geben.
Abenteuer Weltall – komm mit!‘ ist das Motto der MINTmachTage 2023 und greift damit das Thema des Wissenschaftsjahres ‚Unser Universum‘ auf. Im Frühjahr haben bereits Pädagog*innen aus Kita und Grundschule in einer Fortbildung verschiedene Raketenvarianten, Astronautenübungen und Planeten-Forschungsimpulse kennengelernt und mit den Kindern im freien Forschen und bei Forschungsfesten erkundet. In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Köln konnte das Netzwerk mehreren Schulen eine spannende digitale und interaktive Weltraum-Forschungsshow ermöglichen und nun ging es zum krönenden Abschluss ins Physiklabor der Hochschule.
Weiterführende Informationen
1. Informationen zur Namensänderung des regionalen Netzwerks ‚Haus der kleinen Forscher*innen‘ zu ‚Kinder forschen! – MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung der Hochschule Rhein-Waal‘
Seit seiner Gründung steht im Netzwerk das Kind im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit – mit der Änderung des Namens von ‚Stiftung Haus der kleinen Forscher*innen‘ in ‚Stiftung Kinder forschen‘ sogar buchstäblich und gendergerecht. In den letzten Jahren sind die Ansprüche an pädagogische Fach-, Lehr und Leitungskräfte in Kitas, Horten und Grundschulen sind enorm gestiegen und Kindheit heute ist anders als noch vor zehn oder 15 Jahren. Auch die Stiftung hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, neue Themenfelder hinzugenommen und neue Schwerpunkte gesetzt, wie zum Beispiel die Bildung für Nachhaltigkeit, der inzwischen ein hoher Stellenwert im Gesamtbildungskonzept der Stiftung zukommt. Diesen immer weiterentwickelten Zielen bleibt das Netzwerk auch mit neuem Namen treu: die Förderung von Kompetenzen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung bei Kindern im Alter von drei bis zehn Jahren. Der neue Name stärkt zugleich die klare und fortbestehende Grundüberzeugung: Alle Kinder haben ein Recht auf gute, frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion und Einkommen der Eltern. Das soll der Name ‚Stiftung Kinder forschen‘ noch stärker zum Ausdruck bringen.
Kinder leben heute in einer anderen Welt als noch vor zehn oder 15 Jahren. Kindheit ist immer öfter und in immer kürzeren Zeitabständen von Transformationen und Krisen geprägt. Themen wie Digitalisierung, Klimawandel, Energiekrise, Pandemie oder Krieg bekommen natürlich auch Kinder mit. Und es ist zu erwarten, dass ihr ganzes künftiges Leben von ständigem Wandel gekennzeichnet sein wird. Mit ihren Bildungsangeboten unterstützt die Stiftung die pädagogischen Fach-, Leitungs- und Lehrkräfte dabei, die Kinder in den Bildungseinrichtungen auf dieses Leben gut vorzubereiten, ihre Sorgen ernst zu nehmen und zugleich Wege aufzuzeigen, wie sie optimistisch auf die Welt blicken können. Sie benötigen – genauso wie Erwachsene – die entscheidende Fähigkeit, mit Veränderung konstruktiv umgehen zu können. Sie sollen Antworten auf ihre Fragen finden und Selbstwirksamkeit erleben, indem sie Einfluss haben und Dinge verändern können. Das Netzwerk verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal.
2. Informationen über die bundesweite ‚Stiftung Kinder forschen‘
Die gemeinnützige ‚Stiftung Kinder forschen‘ (vormals: Haus der kleinen Forscher) engagiert sich seit 2008 für eine bessere Bildung von Mädchen und Jungen im Kindertagesstätten- und Grundschulalter in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik, Technik und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Mit einem bundesweiten Fortbildungsprogramm werden pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, den Entdeckergeist von Kindern zu fördern und sie qualifiziert beim Forschen zu begleiten. Die Stiftung will damit einen Beitrag zur Verbesserung von Bildungschancen, zur Nachwuchsförderung in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und zur Professionalisierung des pädagogischen Personals leisten.
Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Seit 2008 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Stiftung – seit 2021 als institutionelle Förderung. Die Stiftung wurde 2008 als ‚Stiftung Haus der kleinen Forscher‘ gegründet und am 10. Mai 2023 in ‚Stiftung Kinder forschen‘ umbenannt.
Um Kitas, Horten und Grundschulen in ganz Deutschland zu erreichen, arbeitet die Stiftung Kinder forschen mit über 200 lokalen Netzwerkpartnern zusammen, darunter dem Netzwerk an der Hochschule Rhein-Waal.
Die Netzwerkpartner sind hauptsächlich Bildungsinstitutionen, Städte/Landkreise, Wirtschaftsverbände und Kita-Träger. Sie organisieren und koordinieren die lokalen Fortbildungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte. Trainerinnen und Trainer setzen die Fortbildungen dann in enger Abstimmung mit den Netzwerkpartnern um.
Die ‚Stiftung Kinder forschen‘ geht von folgendem Bild vom Kind aus:
- Kinder sind reich an Vorwissen und Kompetenzen
- Kinder wollen von sich aus lernen
- Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung aktiv mit
- Kinder sind individuelle Persönlichkeiten
- Kinder haben Recht
Diese Annahmen bilden die Grundlage für das pädagogische Handeln. Zudem wird der Bildungsansatz der Stiftung von der pädagogischen Leitlinie Ko-Konstruktion geprägt. Das bedeutet, dass Kinder und ihre pädagogischen Begleiter Lernprozesse gemeinsam gestalten. Bei der erfolgreichen Gestaltung solcher ko-konstruktiven Lernprozesse nehmen die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte die Kinder als aktive Gestaltende von Wissen und Kultur wahr. Sie benötigen eine sehr hohe Bereitschaft, mit den Mädchen und Jungen zu kommunizieren, eine fragende und reflektierende Haltung gegenüber den eigenen Lernprozessen und denen des Kinds einzunehmen, aber auch Mut, ihre eigenen offenen Fragen in den Prozess einzubringen.
3. Informationen über das Wissenschaftsjahr
Hinter dem Begriff Wissenschaftsjahr verbirgt sich ein Motto, welches seit dem Jahr 2000 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit der Initiative ‚Wissenschaft im Dialog‘ jährlich neu formuliert und vielseitig betrachtet und behandelt wird. In jedem Wissenschaftsjahr steht eine Wissenschaftsdisziplin oder ein aktuelles Wissenschaftsthema im Mittelpunkt. Die Wissenschaftsjahre sollen einen Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ermöglichen: Das Publikum soll stärker für Wissenschaften interessiert und zum gesellschaftspolitischen Dialog über Forschung befähigt, Entwicklungen in der Forschung transparenter und zugänglicher werden. Außer der Vermittlung der Themen und der wissenschaftlichen Inhalte sollen die Wissenschaftsjahre gesellschaftliche Debatten über Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung anstoßen und vorantreiben. Wissenschaftsjahre sind geprägt von zahlreichen Aktivitäten, darunter Ausstellungen, Wettbewerbe und verschiedene Dialogformate. Seit 2007 richtet das BMBF auch Internationale Wissenschaftsjahre in Kooperation mit Partnerländern aus.