Prof. Dr. Kenneth Fafa Egbadzor von der ghanaischen Ho Technical University besucht die Hochschule Rhein-Waal und plant zukünftige Kooperationen
Prof. Dr. Kenneth Fafa Egbadzor zusammen mit Prof. Dr. habil. Jens Gebauer im Tropenhaus neben einem Baobab - Affenbrotbaum.
Prof. Dr. Kenneth Fafa Egbadzor von der Technischen Universität Ho, Ghana, berichtete über seine Erfahrungen und Erkenntnisse nach einem zweiwöchigen akademischen Austausch an der Fakultät Life Sciences. Sein Ziel: die Erforschung modernster landwirtschaftlicher Technologien und nachhaltiger Praktiken, die die Landwirtschaft in Ghana verändern könnten.
Prof. Egbadzor konnte seine Bewunderung für die hochentwickelte Agrartechnik der deutschen Landwirte nicht verbergen. "Das Niveau der Landwirtschaft hier ist unglaublich hoch", sagte er. "Von Stadt zu Stadt habe ich große, technologisch fortschrittliche Betriebe gesehen, die nachhaltige und ökologische Landwirtschaft betreiben. Das ist sehr beeindruckend." Prof. Egbadzor, der sich auf Pflanzenzüchtung und Agrarwissenschaften spezialisiert hat, war besonders vom Engagement und der Effizienz der deutschen Landwirte beeindruckt. Vor allem der starke Kontrast zu den traditionellen Methoden in vielen Teilen Afrikas. In Ghana ist ein Forschungsschwerpunkt von Prof. Egbadzor ist der Baobab Baum, der für seine lange Fruchtperiode bekannt ist. Normalerweise brauchen diese Bäume bis zu 20 Jahre, um Früchte zu tragen. Dank der innovativen Methoden, die sein Team entwickelt hat, ist es jedoch gelungen, diesen Zeitraum auf weniger als drei Jahre zu verkürzen. "Wir haben 2019 mit dieser Forschung begonnen und jetzt haben wir fruchttragende Bäume auf dem Feld", sagt er. Durch den Einsatz einer Säuremethode für die Keimung der Samen konnte sein Team den Prozess erheblich beschleunigen und die Samen in nur einer Woche keimen lassen.
Mit Horizon Europe Brücken bauen
Der Besuch diente auch der Festigung laufender Kooperationsbemühungen. Prof. Egbadzor arbeitete eng mit Prof. Dr. Matthias Kleinke und Prof. Dr. Florian Wichern an einem Horizon Europe-Antrag, der eine stärkere Vernetzung zwischen der Technischen Universität Ho und der Hochschule Rhein-Waal zum Ziel hat. Für die Zukunft sind unter anderem ein Summer SchoolPprogramm mit Institutionen aus Ghana, Togo, Benin und der Hochschule Rhein-Waal sowie ein erweiterter Austausch von Mitarbeitern und Studierenden geplant. Prof. Egbadzor stellte auffallende Ähnlichkeiten zwischen den Studierenden in Deutschland und Ghana fest: Die Dynamik zwischen Studierenden und Lehrenden ist sehr ähnlich, wobei die Studierenden manchmal zurückhaltend sind, aber auch wertvolle andere Sichtweisen einbringen. Neben den akademischen Aspekten war Prof. Egbadzor von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft in Kleve angenehm überrascht. "In Ghana sind wir stolz auf unsere Gastfreundschaft, aber ich habe auch die Deutschen als unglaublich freundlich und einladend erlebt", sagte er.
Die Verwurzelung dieser Initiativen unterstreicht die Bedeutung globaler Partnerschaften bei der Bewältigung landwirtschaftlicher Herausforderungen und der Förderung nachhaltiger Praktiken. Prof. Egbadzor blickt optimistisch in die Zukunft dieser Kooperationen. Er sieht gute Chancen, nach Deutschland zurückzukehren oder seine Kollegen zu entsenden, um die Arbeit am Baobab-Projekt fortzusetzen. "Wir haben so viel gemeinsam zu tun", betont er.