Nahost-Konflikt: Statement des Präsidiums der Hochschule Rhein-Waal

Das Präsidium der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) ist sich der Krisen dieser Welt bewusst und sieht das Leid aller Menschen – auch in Konflikten oder Krisensituationen, die eher im Verborgenen ohne großes mediales Interesse stattfinden. Angesichts der Gewalteskalation und der humanitären Krise in Israel und dem Gazastreifen fällt es uns schwer, passende Worte zu finden. Als eine der internationalsten deutschen Hochschulen können wir in dieser besonderen Situation jedoch nicht sprachlos bleiben.

Die aktuellen Geschehnisse machen uns sehr betroffen. Wir verurteilen die brutale Ermordung unschuldiger Menschen in Israel aufs Schärfste. Wir schließen uns damit den Stellungnahmen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an. Unser Mitgefühl gilt den verletzten und verschleppten Menschen sowie den Angehörigen und Freund*innen der Opfer. Es gilt aber genauso den Menschen im Gazastreifen, die Opfer dieses gewalttätigen Konfliktes geworden sind. An der HSRW fühlen wir mit allen Betroffenen.

Wir verurteilen jegliche Form von Gewalt, deren Verharmlosung, Verherrlichung und Zurschaustellung, wozu auch die Bekundung von Freude über abscheuliche Gräueltaten zählt. Wir verurteilen jegliches antidemokratisches Handeln und weisen Äußerungen, die sich gegen die Herkunft oder die religiösen Hintergründe einzelner richten, aufs Schärfste zurück – unabhängig davon, ob diese unmittelbar im direkten Austausch oder mittelbar und teils anonym im virtuellen Raum stattfinden.

Gleichzeitig ist und bleibt die Hochschule ein Ort für wissenschaftlichen Diskurs und wir respektieren das Recht aller auf freie Meinungsäußerung. Unsere Hochschule ist eine offene und diskriminierungsfreie Hochschule. Sie fördert den internationalen wissenschaftlichen Diskurs sowie einen werteorientierten und kulturellen Austausch. Mit dieser Weltoffenheit leistet sie einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis der Kulturen in einer vernetzten Welt. Gerade in dieser herausfordernden Zeit setzt sich unsere Hochschule vehement für die Grundwerte Frieden, Freiheit und Demokratie ein.

Besonders in Zeiten wie diesen müssen wir an der HSRW ein akzeptierendes, inklusives und wertschätzendes Umfeld bewahren. Dies erfordert von uns allen Kraftanstrengungen. Damit dies gelingt, braucht es die Bereitschaft aller Hochschulmitglieder, andere Perspektiven und konträre Standpunkte grundsätzlich zu respektieren und Widersprüche zu tolerieren. Nur so können wir es schaffen, trotz unterschiedlicher Ansichten einen wertschätzenden Diskurs zu führen.

Wer die HSRW kennt, sieht in ihr eine starke internationale Community und einen Ort, der aufzeigt, wie Zukunft gelingen kann, wie friedlich und völkerübergreifend an zentralen Herausforderungen unserer Zeit gearbeitet und gemeinsam nach Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen gesucht wird. Dafür steht die HSRW gemeinsam mit ihren Mitgliedern.