Maibaum auf dem Campus in Kleve errichtet

Die Geschichten der Hochschule sichtbar machen

Einer der alten Frühlingsriten des Niederrheins ist das Aufrichten des Maibaums. Der Pfahl wird zur Feier des kommenden Sommers und der Erneuerung des biologischen Lebens angehoben. In diesem Jahr kommt die Tradition auf den Campus Kleve der Hochschule Rhein-Waal. Dank der großzügigen Unterstützung des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V. wird der Maibaum mit dem Schwanenrennen, dem Homecoming Cup, dem Winterball und dem Weihnachtsbaum Teil der wachsenden Geschichte und Community-Tradition der Hochschule.

Von links nach rechts zu sehen:        

Professor William Megill (Fakultät Technologie und Bionik), Hans-Josef Kuypers (Geschäftsführer des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal - Campus Cleve e.V.), Peter Wack (1. Vorsitzender des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal - Campus Cleve e.V.) Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal - ©HSRW

 

Der Maibaum ist, wie die Hochschule, einzigartig. Er spiegelt die Vielfalt der Studierendenschaft der Hochschule wider und lässt sich nicht nur von den Maibäumen des Niederrheins inspirieren, sondern auch von Traditionen aus anderen Kulturkreisen wie den Bisj-Stangen Neuguineas, den geschnitzten Zeltstangen der Tuareg oder den geschnitzten Bäumen Westafrikas. Sie alle halten die Geschichte einer Gemeinschaft auf den in Holz gehauenen Bildern fest. In manchen Regionen feiert der Maibaum zusätzlich den Beitrag des Handwerks. Und in Nordamerika, der Heimat von Hochschulprofessor William Megill, wird ein Totempfahl dazu verwendet, das Leben zu feiern und die Geschichte der Gemeinde zu verewigen, indem Personen und Ereignisse in den Schnitzereien auf dem Pfahl vertreten sind. Der Maibaum der Hochschule baut auf diesen Traditionen auf seine eigene Weise auf, um die Geschichte der Hochschule und der Gemeinschaft, die sie unterstützt, aufzuzeichnen.

Dieser am 5. Mai 2021 errichtete Maibaum ist eigentlich kein Holzpfahl, sondern eine sechs Meter hohe Leichtbaukonstruktion aus Stahl mit zwölf zwei Meter langen geschnitzten Holzdielen, die jeweils einen Teil der Geschichte der Hochschule erzählen. Bisher wurden fünf Dielen geschnitzt – diese erzählen die bisherige Geschichte der Institution und der Gemeinde. Drei der Bretter wurden teilweise fertiggestellt – diese repräsentieren die Gegenwart, eine Geschichte, die langsam Gestalt annimmt, aber noch nicht klar ist. Und vier der Bretter sind immer noch roh und repräsentieren die Geschichten, die in Zukunft passieren werden. Diese Bretter werden in den kommenden Jahren mit den neu zu erzählenden Geschichten geschnitzt. Auch die Leichtbau-Konstruktion aus Stahl und Holz stellt die MINT- und Bionik-Geschichte der Hochschule dar.

Der Maibaum erzählt die bisherige Geschichte der Hochschule in vier Tafeln, die um das Gerüst verteilt sind. Die erste der obersten Dielen zeigt anhand von Tieren in der Tradition nordamerikanischer Totempfähle die Epochen der Hochschule. Schildkröte, Wolf, Bär und Adler beschreiben auf ihre Weise die Wachstumsphasen der Hochschule.

Die zweite Diele in der oberen Schicht repräsentiert die Studierenden der Hochschule anhand der Logos der vier Fachschafträte, jeweils eines aus den vier Fakultäten der Institution. Ihre Embleme wurden von den Studierenden selbst entworfen und repräsentieren ihre Bestrebungen und ihre Träume.

Auf der mittleren Ebene erzählt eine Diele sowohl die geografische Geschichte der Hochschulstandorte als auch die Geschichte der Unterstützung, die die Hochschule von den Menschen in den örtlichen Gemeinden erhalten hat, dargestellt durch die Symbole der drei Städte, die die Wurzeln des Baumes des Lernens nähren. Die ebenso wichtige Unterstützung der Wirtschaft für die Hochschule und ihre Studierenden wird durch die Embleme der Fördervereine dargestellt.

An der Basis des Pfahls befindet sich eine Diele, die die Geschichte des Pfahls selbst erzählt: Die Finanzierung durch den Förderverein der Hochschule Rhein-Waal – Campus Cleve e.V. ermöglichte die Realisierung des Pfahls und leistet somit einen wichtigen Beitrag zu den wachsenden Traditionen der Hochschulgemeinschaft, auf dass die Geschichten der Hochschule auch in Zukunft sichtbar bleiben.