IIT Kharagpur und Hochschule Rhein-Waal erneuern Zusammenarbeit
Eine hochrangige Delegation des renommierten Indian Institute of Technology (IIT) Kharagpur, der ersten und einer der führenden technischen Hochschulen Indiens, besuchte die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) in Kleve. Ziel des Besuchs war die Erneuerung des Memorandum of Understanding (MoU), einer schriftlichen Absichtserklärung, die die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen bildet, gemeinsame Ziele und Verantwortlichkeiten definiert und als Ausgangspunkt für zukünftige Kooperationen dient. Im Mittelpunkt des Austauschs standen gemeinsame Projekte in Forschung und Lehre sowie die Etablierung neuer Initiativen auf Master- und Promotionsebene. Der Austausch unterstreicht das gemeinsame Interesse beider Hochschulen an der internationalen Vernetzung und dem Austausch von Wissen und Forschung.
Ein persönlicher Austausch über Visionen und Werte
Die Delegation des IIT Kharagpur wurde angeführt von Prof. Virendra Kumar Tewari, Direktor des Instituts, Prof. Rintu Banerjee, stellvertretende Direktorin und erste Frau in dieser Position, sowie Prof. Gautam Saha, Dekan für Forschung und Entwicklung. Die Gäste wurden von Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der HSRW, und weiteren Vertretern der Hochschule im Präsidium herzlich begrüßt.
Im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Prof. Dr. Oliver Locker-Grütjen und Prof. V. K. Tewari stand das Motto des IIT Kharagpur „Yogaḥ karmasu kauśalam“ - zu Deutsch: „Exzellenz in Aktion ist Yoga“. Prof. Locker-Grütjen griff dieses Mantra auf und betonte, dass Exzellenz nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im zwischenmenschlichen Austausch und in der internationalen Zusammenarbeit unerlässlich sei. Exzellenz gedeihe vor allem in einem positiven Umfeld, denn Erfolg motiviere und trage. Prof. Locker-Grütjen betonte, dass die Arbeit in der Wissenschaft und die Ausbildung junger Menschen in einem internationalen Kontext zu den bereicherndsten Aufgaben gehöre. Gerade die internationale Perspektive mache Hochschulen zu Orten der Innovation und des Fortschritts.
Prof. Rintu Banerjee, stellvertretende Direktorin des IIT Kharagpur, schloss sich dieser Vision an und berichtete in ihrer Vorstellung von den Fortschritten der Frauenförderung in der Wissenschaft in Indien. Als sie ihre Karriere begann, gab es weniger als zehn weibliche Lehrende am IIT Kharagpur – heute sind es über 200. Dieser Wandel zeigt, wie bedeutend die Förderung von Frauen in der akademischen Welt ist, sowohl in Indien als auch weltweit. Prof. Banerjee pflegt zudem eine besondere Beziehung zur HSRW, so war sie bereits vor über zehn Jahren als Gastprofessorin an der Fakultät Life Sciences tätig war. Ihr Engagement für internationale Zusammenarbeit und Geschlechtergerechtigkeit ist ein Beispiel für die gemeinsamen Werte beider Hochschulen.
Forschung und Lehre im internationalen Fokus
Neben der Erneuerung des MoU eröffnete der Besuch des IIT Kharagpur Perspektiven für eine Zusammenarbeit auf Doktoranden- und Masterebene. Im Fokus standen mögliche gemeinsame Forschungsprojekte in zukunftsträchtigen Bereichen. Das IIT, 1951 nach dem Vorbild des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet, ist heute eine weltweit anerkannte Institution, insbesondere für Präzisionslandwirtschaft und nachhaltige Technologien. Diese Expertise macht das IIT zu einem bedeutenden Akteur in der internationalen Forschung. Die Fakultät Life Sciences blickt bereits auf eine gut zehnjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem IIT Kharagpur zurück. Besonders profitiert hat die damals noch junge HSRW vom Austausch von Studierenden, Doktoranden und Lehrenden.
„Der Austausch mit internationalen Partnern, insbesondere mit einer so renommierten Institution wie dem IIT Kharagpur, ist für uns von großer Bedeutung. Wir sehen zahlreiche Möglichkeiten für eine intensivere und vertiefte Zusammenarbeit, sei es in der Forschung oder im Bereich der Lehre und des Studierendenaustauschs“, betonte Prof. Dr. Peter Scholz, Dekan der Fakultät Life Sciences. Lehrende und Studierende beider Hochschulen fungieren als Botschafter ihrer jeweiligen Lehr- und Lernkulturen und haben damit maßgeblich dazu beigetragen, die beiden Institutionen einander näherzubringen. Besonders im Rahmen der gemeinsamen Projekte und Forschungen werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Institutionen deutlich, wodurch man sich besser kennenlernt und versteht. Bei der Führung durch die Labore, insbesondere das Lebensmittellabor und das Tropenhaus, zeigte die Delegation großes Interesse an den laufenden Projekten.
Neben Prof. Scholz nahmen auch die Dekane der Fakultäten Gesellschaft und Ökonomie sowie Technologie und Bionik, Prof. Dr. Ralf Klapdor und Prof. Dr.-Ing. Dirk Nissing, an der Campusführung teil. Sie stellten ihre Fachbereiche vor und erörterten gemeinsam mit den Vertretern des IIT Kharagpur mögliche Synergien. Ein zentrales Anliegen beider Hochschulen ist die Praxisnähe in der Ausbildung. Der Besuch der Delegation bot auch die Gelegenheit für einen intensiven persönlichen Austausch. Bei einem gemeinsamen Mittagessen, an dem verschiedene Professoren teilnahmen, die ein breites Spektrum der Lebenswissenschaften repräsentierten, wurden die bisherigen Erfolge gewürdigt und zukünftige Projekte diskutiert.
Die internationale Ausrichtung beider Hochschulen spiegelt sich im gemeinsamen Bestreben, Studierende optimal auf den globalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Mit über 6.000 Studierenden aus über 120 Ländern und einem hohen Anteil englischsprachiger Studiengänge fördert die HSRW den interkulturellen Austausch und bereitet ihre Absolventen auf den globalen Arbeitsmarkt vor - ein Ansatz, den auch das IIT Kharagpur teilt. Durch enge Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen bieten beide Hochschulen ihren Studierenden eine praxisorientierte Ausbildung, die Theorie und Praxis miteinander verbindet und den internationalen Austausch als Schlüssel zur Vorbereitung auf globale Herausforderungen begreift.
Ein starkes Fundament für die Zukunft
Der Besuch der Delegation des IIT Kharagpur an der Hochschule Rhein-Waal markiert einen weiteren Schritt in der Zusammenarbeit beider Hochschulen. Mit der Erneuerung des MoU und den Plänen für zukünftige Projekte in Forschung und Lehre sind beide Hochschulen für die Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt. Mit über 80 Partnerhochschulen weltweit baut die HSRW ihr Netzwerk kontinuierlich aus und fördert so den interkulturellen Austausch und die globale Zusammenarbeit. Die Fakultät Life Sciences blickt bereits auf eine gut zehnjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem IIT Kharagpur zurück. Besonders profitiert hat die damals noch junge HSRW vom Austausch von Studierenden, Doktoranden und Lehrenden.
Die vertiefte Partnerschaft eröffnet Studierenden und Forschenden beider Hochschulen Perspektiven, um durch internationale, praxisnahe und interdisziplinäre Zusammenarbeit gemeinsam an Lösungen für globale Herausforderungen – wie Klimawandel und Ernährungssicherheit – zu arbeiten. Der intensive Austausch mit dem IIT Kharagpur ist für die HSRW ein konsequenter Schritt in Richtung einer verstärkten internationalen Vernetzung.