Findet die Künstliche Intelligenz Verkehrs-Gefahrenstellen in Moers?

Verwaltungsinformatik-Student gewinnt Erstsemester-Wettbewerb zur Informatik

Studierende aus dem ersten Semester der Informatik-Studiengänge „Medieninformatik“ und „Verwaltungsinformatik - E-Government“ der Fakultät Kommunikation und Umwelt nahmen wieder an einem jährlich stattfindenden Informatik-Wettbewerb für Erstsemester teil. Marius Bernhard Krause aus dem dualen Studiengang Verwaltungsinformatik konnte sich dabei gegen alle Kommiliton*innen durchsetzen und errang den ersten Platz.

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Übergabe der Urkunde an den Gewinner
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Urkundenübergabe an den Gewinner des 2. Platzes
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Urkundenübergabe an die beiden 3. Plätze

Der diesjährige Wettbewerb fand erneut im Rahmen der Lehre zum Modul „Grundlagen der Informatik“ statt, in dem Prof. Dr.-Ing. Ulrich Greveler die technischen Grundlagen der Informatik und den Aufbau von Computernetzen lehrt.

Wettbewerbsaufgabe war es in diesem Jahr, einen offenen Datensatz der Stadt Moers auszuwerten. Die Stadt Moers stellt Daten über Verkehrsverstöße im fließenden Verkehr (Blitzerdaten) digital zur Verfügung. Aufgrund der hohen Zahl von Einzelmessungen, die in einem Jahr zusammenkommen, ist die Auswertung solcher Datenschätze eine informatische Herausforderung.

Die Studierenden sollten anhand dieser Daten die Position in Moers finden, an der die höchste Zahl an Verstößen bzw. die schwerwiegendsten Verstöße auftraten; letzteres konnte anhand der Bußgeldhöhen gewichtet werden. Der Wettbewerb setzte die Studierenden dabei unter Zeitdruck: Wem gelang es, am schnellsten eine korrekte Auswertung zu erstellen. Dabei konnten die Studierenden wählen, ob sie eine Künstliche Intelligenz zurate zogen, klassische Tabellenkalkulationen nutzten oder ein Programm schrieben, das die Auswertung vornahm.

Am Ende hatte die KI zwar in Bezug auf die Geschwindigkeit die Nase vorn, jedoch übersah sie, dass Bereinigungen in den Datensätzen auszuführen waren. Daher lieferte sie zunächst fehlerhafte Auswertungen, was einige Studierende übersahen. Letztlich gewann dann ein Student, der das Problem ohne KI gelöst hatte.

Der in Moers als gefährlichster Ort identifizierte lag in unmittelbarer Nähe einer Grundschule und zeigte zahlreiche Geschwindigkeitsverstöße durch PKW-Fahrer auf. Die Programmierübung verdeutlichte so den Nutzen digitaler Methoden bei der Planung. Mit Hilfe der Verwaltungsinformatik und über die Auswertung von öffentlichen Datensätzen ist es heutzutage möglich, Gefahrenstellen zu finden und zur Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmenden beizutragen. 

Nach einer guten Stunde lieferte Marius Bernhard Krause die korrekte Lösung an Prof. Greveler und sicherte sich damit den Wettbewerbssieg. Der zweite Platz ging an Nico Zimon (VI-EG dual). Den dritten Platz teilten sich Fabian Halbe (VI-EG dual) und Jan Martin Krausch (Medieninformatik). Das Datenauswerten unter Zeitdruck war für viele eine neue Erfahrung.

„Neigung zum logischen Denken und ein technisch-kreativer Umgang mit der digitalen Welt  sind optimale Voraussetzungen für ein Studium der Informatik.“, sagte dazu Prof. Greveler, der den jährlich stattfindenden Wettbewerb ins Leben gerufen hat. „Die Aufgabe stellt Studierende vor eine Herausforderung unter Stressbedingungen: Die Lösung soll schnell verfügbar sein, aber trotzdem korrekt und nicht nur von der KI übernommen sein!“, so Greveler weiter.

Marius Bernhard Krause studiert Verwaltungsinformatik – E-Government dual und arbeitet seit Studienbeginn bei der Landesverwaltung NRW. Das duale Studienangebot wird seit dem Wintersemester 2020/2021 in Kooperation mit der Landesregierung des Landes Nordrhein-Westfalen angeboten. Mit Studienbeginn werden die dualen Studierenden gleichzeitig Beamte auf Zeit.

Die Hochschule Rhein-Waal leistet in ihren Informatik-Studiengängen eine fundierte Grundlagenausbildung und verknüpft diese mit Anwendungsbezug und aktuellen Technologien.

 

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