Die Servicestelle für Lehrbeauftragte geht online

Ein Pool, bei dem Hochschulen die richtigen Kandidaten für einen Lehrauftrag finden können und Lehrbeauftragte den direkten Zugang zu offenen Lehraufträgen von mehreren Hochschulen haben - so etwas gab es bislang noch nicht. Um dies zu ändern, haben sich die Hochschule Rhein-Waal, Hochschule Niederrhein, Fachhochschule Düsseldorf und Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zusammengetan. Anfang April war es dann so weit – die Servicestelle Lehrbeauftragtenpool ist online gegangen.

Kleve/Kamp-Lintfort, 17. April 2014: Ein Meilenstein im Verlauf des Projektes, denn jetzt können alteingesessene Lehrbeauftragte und auch Neueinsteiger/innen sich in der Online-Datenbank unter www.lehrbeauftragtenpool.de registrieren und dort ein Profil mit ihrem Lehrangebot anlegen. Aus diesem Pool wählen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Servicestelle geeignete Personen aus, die dem Anforderungsprofil des ausgeschriebenen Lehrauftrags der verschiedenen Fachbereiche entsprechen und stellen diese den Fachbereichsleitungen vor. Beide Seiten profitieren davon: Die Lehrbeauftragten erreichen mit ihren Bewerberprofilen gleich vier Hochschulen und müssen nicht die Ausschreibungen aktiv im Auge behalten. Die Hochschulen wiederum erreichen einen deutlich größeren Kreis von aktiven oder potenziellen Lehrbeauftragten und haben damit die Chance, die Lehraufträge mit den richtigen Personen zu besetzen. Und genau dies sind zentrale Ziele des Projektes. „Der Rekrutierungs- und Auswahlprozess von Lehrbeauftragten wird im Sinne einer hohen Qualität der Lehre professionalisiert. Logischerweise haben wir nun die in den Verbundhochschulen tätigen Lehrbeauftragten auch deutlich mehr in unsere Weiterbildungsmaßnahmen integriert“, erklärt Frau Prof. Dr. Anja von Richthofen, Projektleiterin an der Hochschule Rhein-Waal und Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Weiterbildung. Die Resonanz der Lehrbeauftragten auf die Weiterbildungsangebote ist ausgesprochen gut. „Die Lehrbeauftragten haben sich insbesondere über die Vielfalt unserer Maßnahmen gefreut“, berichtet Frau Dr. Cornelia Rövekamp, zuständig für den Bereich Personalentwicklung an der Hochschule Rhein-Waal. „Da wir im direkten Gespräch mit den Lehrbeauftragten sind, können wir die Angebote auch passgenau einrichten.“

Warum die vier Hochschulen so großen Wert auf qualitativ hochwertige Lehrbeauftragte legen? Sie spielen insbesondere an Hochschulen für angewandte Wissenschaften eine wichtige Rolle. Lehrbeauftragte üben neben ihrer Tätigkeit an den Hochschulen ihren Beruf weiter aus und sind somit ideales Bindeglied zwischen Hochschule und Unternehmen. Vor rund einem Jahr wurde das Projekt aus der Taufe gehoben. Viel Grundlegendes wurde seitdem geschafft, jetzt können die zehn Mitarbeitenden ihre Zeit dem eigentlichen Ziel widmen. Ihre Aufgabe besteht u.a. darin, nach Bedarf der Fachbereiche Lehrbeauftragte schnell und unkompliziert zu rekrutieren. Dafür gehen sie systematisch auf die Suche nach Lehrbeauftragen, nutzen bestehende Kontakte zu Unternehmen, Verbänden oder anderen Institutionen und knüpfen neue Kontakte. Die Online-Datenbank wird diese Tätigkeit ab nun erheblich erleichtern.

Der Zeitpunkt ist günstig gewählt, da durch den doppelten Abiturjahrgang in diesem Wintersemester viele Studierende an die Hochschulen gekommen sind. Dieser sorgt unter anderem für einen erhöhten Bedarf an Lehrbeauftragten, auch in den nächsten Semestern. „Ein erwünschter Effekt ist, mit der Datenbank gezielter und schneller die richtige Person für einen Lehrauftrag zu finden.“ sagt Rolf Kerkhoff, zuständig für den Bereich Rekrutierung an der Hochschule Rhein-Waal. „Damit dies gelingt, liegt nun der Fokus darauf, die Servicestelle mit seinen Angeboten und Möglichkeiten in der Region noch bekannter zu machen.“

Das Projekt ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufenen Qualitätspakts Lehre. Die vier Fachhochschulen erhalten dafür insgesamt 4,12 Millionen Euro, davon gehen ca. 900.000 Euro an die Hochschule Rhein-Waal.

 

Bildunterschrift:

Rolf Kerkhoff und Dr. Cornelia Rövekamp von der Hochschule Rhein-Waal.