Daten detektivisch verarbeiten: Erstsemesterstudierende der Hochschule überzeugen mit Open-Data-Kompetenz und Spürsinn

Beim diesjährigen Erstsemester-Informatikwettbewerb der Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort zeigten die Studierenden, wie souverän sie komplexe Informatikaufgaben meistern können. Die Aufgabe in diesem Jahr: eine realitätsnahe Datenanalyse, indem ein fiktiver Polizeifall anhand eines umfangreichen Open-Data-Datensatzes gelöst werden musste. 

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Bildnachweis: Gewinner des Informatikwettbewerbs Mark Annin-Steinke, dualer Student der Verwaltungsinformatik bei der Stadt Herne mit Prof. Dr. Ulrich Greveler ©Lennartz_HSRW

Die Herausforderung: Eine detaillierte, aber undatierte Zeugenaussage sollte einem konkreten Zeitpunkt zugeordnet werden. Dafür standen mehrere tausend Zeilen Fußgängersensor- und Wetterdaten der Stadt Moers, veröffentlicht über das Open-Data-Portal zur Verfügung. Die Aufgabe verlangte präzises Arbeiten, ein gutes Auge für Details und den gezielten Einsatz methodischer Hilfsmittel. „Das war ein klassisches Needle-in-the-Haystack-Problem“, erläutert Wettbewerbsinitiator Prof. Dr.-Ing. Ulrich Greveler, Professor für Angewandte Informatik, insbesondere IT-Sicherheit an der Hochschule. „Eine KI kann helfen – aber nur, wenn man sie klug einsetzt, denn eine KI übersieht oft Details. Die entscheidende Arbeit lag beim Menschen: systematisch filtern, Tabellen analysieren, Wetter- mit Fußgängerdaten verknüpfen und die passenden Zeitfenster eingrenzen“, führt Greveler weiter aus.

Die neuen Studierenden zeigten ihre bemerkenswerten Analysegeschicke, denn bereits nach 37 Minuten gab es drei richtige Lösungen. Alle drei Gewinner fanden das korrekte Unfallzeitfenster, trotz der enormen Datenmenge und kniffligen Aufgabenstellung. Am schnellsten war Mark Annin-Steinke, dualer Student der Verwaltungsinformatik bei der Stadt Herne. Er brachte nicht nur Tempo, sondern auch beeindruckende methodische Klarheit mit. Seine umfassenden Erfahrungen im Schulfach Informatik, die er in Mittel- und Oberstufe vor dem Abitur 2025 am Bertha-von-Suttner-Gymnasium Oberhausen sammeln konnte, zahlte sich aus. „Das war eine sehr gute Vorbereitung für das Studium“, erklärte Annin-Steinke im Gespräch. 

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Bildnachweis: Der 2. Platz Björn Bach, dualer Student beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW) mit Prof. Dr. Ulrich Greveler ©Lennartz_HSRW

Den zweiten Platz sicherte sich Björn Bach, dualer Student beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW) und auf dem dritten Platz landete Moritz-Elias Schneider, ebenfalls dualer Student beim LZPD NRW. „Das zeigt, wie sorgfältig ausgewählt und wie begeistert diese Nachwuchskräfte an technische Fragestellungen herangehen“, so Prof. Dr. Ulrich Greveler, für den es kein Zufall sei, dass zwei der drei Gewinner vom LZPD NRW stammen. Es zeige die hohe Qualität und die besondere Motivation der dort startenden Studierenden.

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Bildnachweis: Der 3. Platz Moritz-Elias Schneider, ebenfalls dualer Student beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW) mit Prof. Dr. Ulrich Greveler ©Lennartz_HSRW

In seiner Würdigung hob Greveler hervor, dass der Wettbewerb in diesem Jahr in besonderer Weise gezeigt habe, wie moderne Verwaltung und Sicherheitsbehörden von datenkompetenten Nachwuchskräften profitieren: „Unsere Studierenden verbinden Grundlagenwissen, kritisches Denken und einen gezielten Einsatz von KI-Werkzeugen. Genau diese Mischung wird künftig ein zentraler Baustein digitaler Infrastrukturen sein: in Behörden, in der kommunalen Verwaltung und erst recht bei einer zunehmend datengetriebenen Polizei.“ Die Studierenden der dualen Verwaltungsinformatik/E-Government und der Medieninformatik gehören damit zur „digitalen Speerspitze“ Nordrhein-Westfalens. Sie sind praxisnah ausgebildet, analytisch stark und hochmotiviert.

 

Studium mit Zukunft 

Ein Studium der Informatik an der Hochschule Rhein-Waal verbindet technisches Wissen, gesellschaftliche Relevanz und Praxisnähe. Besonders die dualen Studiengänge bieten angehenden Fachkräften die Chance, ihre Fähigkeiten direkt in Behörden, Unternehmen oder kommunalen Einrichtungen einzusetzen – ein Gewinn für beide Seiten.