Prof. Dr. Florian Wichern

Aufgewachsen in der norddeutschen Geest zwischen Hamburg und Bremen erwuchs in Florian Wichern schon früh ein großes Interesse an der Natur und der landwirtschaftlichen Nutzung der natürlichen Ressourcen. Dieses äußerte sich auch in seiner Schafhaltung, die dem Zwecke der Biotoppflege im Rahmen von Naturschutzmaßnahmen diente.

Von den Ideen der Nachhaltigkeit fasziniert und die internationalen Zusammenhänge unseres Handelns und unserer (Land)Wirtschaftsweise mit den Lebensumständen in Ländern des Südens realisierend, arbeitete er ein Jahr in einem kirchlichen Entwicklungsprojekt in Südafrika mit. Dabei manifestierte sich sein Wunsch sich für die Entwicklung einer sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Entwicklung und Landwirtschaft einzusetzen. Daher begann er das Studium der Ökologischen Landwirtschaft an der Universität Kassel. Mit einem Schwerpunkt in der tropischen Landwirtschaft vertiefte er sein Verständnis internationaler landwirtschaftlicher Verflechtungen, ebenso wie in zahlreichen Auslandsaufenthalten. Dabe­­­i lernte er die besondere Rolle des Bodens und insbesondere der Boden(mikro)organismen kennen und entwickelte eine große Leidenschaft die Funktionen der Organismen und ihr Beitrag für einen fruchtbaren Boden zu untersuchen.

In der anschließenden Promotion bei Prof. Jörgensen an der Universität Kassel in Kooperation mit Prof. Müller von der Universität Hohenheim, widmete sich Florian Wichern der Untersuchung des Vorfruchteffektes von Erbsen und Hafer und deren Möglichkeiten zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Dabei stand die quantitative Untersuchung der Interaktionen zwischen Pflanzenwurzeln und Bodenmikroorganismen im Vordergrund. Im Anschluss an die Promotion erweiterte er seine berufliche Erfahrung und seine Kenntnisse der internationalen Agrarwirtschaft durch eine Tätigkeit in der Düngemittelwirtschaft bei K+S KALI.

Seit November 2009 ist Florian Wichern Professor an der Hochschule Rhein-Waal und hat in den ersten zwei Jahren als Gründungsdekan an der inhaltlichen, strukturellen und personellen Entwicklung der Hochschule, insbesondere an der Fakultät Life Sciences mitgewirkt. Aufgrund seiner umfangreichen, international beachteten Forschungstätigkeit, wurde ihm für den Zeitraum 2017 bis 2020 eine Forschungsprofessur mit reduziertem Lehrumfang zuteil.