Workshop zu Nachhaltigkeit auf landwirtschaftlichen Betrieben

Erstmals fand ein Workshop zur „Nachhaltigkeitsbewertung und -management in der Landwirtschaft” auf dem Campus Kleve der Hochschule Rhein-Waal statt. 45 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Beratung, Verbänden und politischer Administration sowie Studierende nahmen an der Veranstaltung teil und ermöglichten damit eine vielschichtige Ergründung des Themas.  

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Der Workshop in der Hochschule Rhein-Waal zum Thema „Nachhaltigskeitsbewertung und –management in der Landwirtschaft“.

Kleve/Kamp-Lintfort, 18.Mai 2016: Der Workshop „Nachhaltigkeitsbewertung und -management in der Landwirtschaft“ hatte zum Ziel, die Möglichkeiten und Grenzen der vorgestellten Modelle zur Messung, Bewertung und Steuerung von Nachhaltigkeit auf landwirtschaftlichen Betrieben aufzuzeigen. Zu Beginn des Workshops wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Überblick über die Nachhaltigkeitsbewertungen gegeben und die Ökobilanzierung als ein Instrument zur betrieblichen Entscheidungsunterstützung vorgestellt. Ebenso wurde ein Blick in das benachbarte Ausland wie beispielsweise Österreich geworfen und ein vom Handel in der Landwirtschaft initiiertes Nachhaltigkeitsprogramm präsentiert. Schließlich wurden Modelle zum Einsatz in der landwirtschaftlichen Beratung und ein Umweltmanagementsystem zur Zertifizierung landwirtschaftlicher Betriebe aufgezeigt.

Zur Nachhaltigkeit allgemein wurde festgestellt, dass dies ein dynamischer Prozess und die Bewertung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. In der Nachhaltigkeitsbetrachtung gibt es eine Reihe von Zielkonflikten und es muss zwischen nachhaltiger Entwicklung und nachhaltiger Produktion unterschieden werden. Eine besondere Herausforderung in der Landwirtschaft ist, dass es sich hier um ein Mehrproduktsystem handelt.

In der Diskussion wurde deutlich, dass es sinnvoll ist, Leitlinien für die Indikatoren zu erstellen. Dabei sollten die Messung und Erfassung der Indikatoren harmonisiert werden. Der Einsatz von Systemen zur Nachhaltigkeitsanalyse auf landwirtschaftlichen Betrieben muss immer durch Beraterinnen und Berater unterstützt werden. Hier gibt es keinen Automatismus bei der Bewertung. Die Systeme werden bisher nur sehr eingeschränkt angenommen, da sie freiwillig und teuer sind.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass zu diesen Themen noch eine Reihe von Forschungsfragen offen sind. Das Forschungsnetzwerk NRW-Agrar wird sich daher auch weiterhin mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen.

Die Veranstaltung wurde durch das nordrhein-westfälische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium im Rahmen des Lehr- und Forschungsschwerpunktes „Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft“ finanziert.

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