BAOFOOD-Projekt erfolgreich abgeschlossen

Forschung am Affenbrotbaum an der Hochschule Rhein-Waal geht weiter

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Die Projektpartner beim finalen Workshop in Kilifi

Mit einem finalen Workshop in Kilifi, Kenia wurde das BAOFOOD-Projekt nach 3-jähriger Laufzeit erfolgreich zum Abschluss gebracht. Beteiligt waren zehn Partner*innen aus fünf verschiedenen Ländern. Ziel des Projekts war, die Ernährungssituation in ländlichen Gegenden Ostafrikas durch die Nutzung der nährstoffreichen Früchte des Baobab-Baums zu verbessern. Im Rahmen des Abschlussworkshops wurden die Forschungsergebnisse vorgestellt. Erkenntnisse zum Vorkommen und den morphologischen Unterschieden zwischen den Bäumen in der Projektregion wurden präsentiert sowie Nährstoffgehalte der Früchte und der Blätter offengelegt. Darauf aufbauend können nun Bäume mit besonders guten Eigenschaften für eine Domestizierung ausgewählt werden. Darüber hinaus zeigte sich, dass der regelmäßige Verzehr von Baobab-Saft den Gesundheitsstatus von Schulkindern durch eine höhere Versorgung mit Vitamin C und Calcium verbessern kann. Auf diese Weise kann dem in der Bevölkerung der Projektregion weit verbreiteten Mangel an Mikronährstoffen entgegengewirkt werden. Auch wurden die Baobab-Wertschöpfungsketten und deren Beitrag zu den Lebensgrundlagen von Kleinbauern untersucht. Dabei ließen sich große Unterschiede zwischen den beteiligten Ländern feststellen: während in Malawi die Verarbeitung und Vermarktung von Baobab bereits in größerem Maßstab erfolgt und auch stärker verarbeitete Baobab-Produkte hergestellt werden, dominieren in Kenia weiterhin kleine informelle Verarbeiter den Markt. Einen Höhepunkt während des Workshops bildete die Inbetriebnahme der durch das Projekt geförderten Pilotanlage zur Verarbeitung von Baobabfrüchten vor Ort. Mithilfe dieser Anlage wird zukünftig eine ortsansässige gemeinnützige Organisation in enger Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden hochwertiges Baobab-Pulver sowie -Öl herstellen. So soll die Entwicklung und Markteinführung einer Vielzahl von weiteren innovativen Baobab-Produkten – wie zum Beispiel Baobab-Eis, -Joghurt oder Kosmetika – durch lokale Unternehmen für den kenianischen Markt ermöglicht werden.

Mit dem erfolgreichen Abschluss des BAOFOOD-Projekts sind die Forschungsaktivitäten zum Affenbrotbaum an der Hochschule Rhein-Waal allerdings noch nicht beendet sondern werden nahtlos weitergeführt. In dem vor kurzen gestarteten Projekt BAOQUALITY stehen nun vor allem die Sicherstellung und Verbesserung der Qualität der Baobabprodukte sowie ressourcenschonende und effiziente Produktionsverfahren in den Partnerländern Malawi, Kenia und Sudan im Mittelpunkt. Erste Forschungsarbeiten durch Studierende sind bereits gestartet. Untersucht wird unter anderem die Nutzung von Reststoffen aus der Baobabverarbeitung. Aus anfallenden Samen werden beispielsweise Wurzelknollen als Gemüseersatz produziert, oder aus Baobabschalen Produkte geschaffen, die als Feuerholz dienen können, um so die Forstressourcen zu schonen.

Beide Projekte werden über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.

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