Unterstützung und Pflege neu denken: Regionale Visionen für 2035 entwickeln

Wie kann die Versorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf in einer alternden Gesellschaft langfristig verlässlich, menschlich und wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden – gerade in strukturell herausgeforderten Regionen wie den Kreisen Wesel oder Kleve? Mit dieser Frage startete die Workshop-Reihe „Leben mit Unterstützungsbedarf am Niederrhein 2035“, initiiert vom "Zentrum für Assistive Technologien Rhein-Ruhr (ZAT)" in Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt "CASPAR – Assistenz und Teilhabe" der Hochschule Rhein-Waal.

Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus Pflegeeinrichtungen, Kommunen, Kreisverwaltungen und Wirtschaft trafen sich am 28. Oktober auf dem Campus Kamp-Lintfort, um gemeinsam Perspektiven für die Zukunft der regionalen Versorgung zu entwickeln. Prof. Dr. Nele Wild-Wall machte deutlich, warum ein strategischer, gemeinsamer Prozess dringend nötig ist: Der Kreis Wesel zählt zu den ältesten Landkreisen NRWs, gleichzeitig gibt es weniger Pflegedienstleistungsangebote als im Durchschnitt. Fachkräftemangel, demografischer Wandel, veränderte Familienstrukturen und technologische Entwicklungen stellen die Versorgung zusätzlich vor Herausforderungen.

Prof. Dr. Christian Ressel, Initiator der Workshop-Reihe, betonte: „Die große Beteiligung zeigt, wie wichtig es ist, strategisch über die Zukunft der Versorgung nachzudenken. Besonders spannend war das Interesse an technischen Unterstützungsoptionen, zum Beispiel im Bereich KI. In den kommenden Modulen erwarten wir weitere technologieorientierte Anbieter, die ihre Lösungen aktiv einbringen.“

Die Auftaktveranstaltung machte deutlich: Nur gemeinsam und über Sektor- und Organisationsgrenzen hinweg lässt sich ein realistisches Zukunftsbild entwickeln. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, über die strategische Ausrichtung ihrer eigenen Organisationen nachzudenken und erste Ideen für die Zukunft zu sammeln.

Ziel der Workshop-Reihe ist die Entwicklung eines Visionspapiers 2035, das extern der Abstimmung mit Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit dient und intern Orientierung für Investitionen, strategische Entscheidungen und regionale Innovationsprozesse bietet.

 

Hintergrundinformationen

Das Zentrum für Assistive Technologien (ZAT) Rhein-Ruhr ist eine Kooperation der Hochschule Rhein-Waal, der Hochschule Niederrhein, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Universität Duisburg-Essen zur Weiterentwicklung von Assistenz und Unterstützungsangeboten für von Beeinträchtigung betroffenen Menschen. Seit November 2023 entsteht in dem vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützen Projekt ein Netzwerk aus Dienstleistern, Herstellern, Forschenden, Verbänden und Betroffenen. Es werden gemeinsam neue Prozessinnovationen und Lösungen durch digitale Technologien entwickelt und in die Praxis transferiert. ZAT Rhein Ruhr bietet einen zentralen Zugang zum Thema Assistenz und Teilhabe für die Region.

Auf der Projektwebseite www.zat.nrw wird regelmäßig über Projektfortschritte berichtet und zu aktuellen öffentlichen Veranstaltungen eingeladen.

Nächster Workshop

Mittwoch, 4. Februar 2026
Campus Kamp-Lintfort

 

Einladungen und Anmeldungen 

ab November 2025 über https://www.zat.nrw 

 

Ansprechpartner*in

Birgit Mosler
Innovations- und Netzwerkmanagerin
Zentrum für assistive Technologie (ZAT) Rhein-Ruhr
Tel.: +49 (0) 2842 908 25 – 282

 

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