Drei HSRW-Studierende meistern internationale Fab Academy
Leen Skaf, Lysander Trapp und Mika Günther haben die renommierte Fab Academy erfolgreich abgeschlossen. Im FabLab Kamp-Lintfort entwickelten sie eigene Projekte in digitaler Fertigung – von 3D-Druck über CNC-Fräsen bis hin zur Elektronik. Für ihre Leistungen wurden sie zur internationalen Konferenz FabX 2025 nach Tschechien eingeladen, wo MIT-Professor Neil Gershenfeld ihnen die Diplome persönlich überreichte.
Mika Günther erhält sein Diplom von MIT-Prof. Gershenfeld
Im Januar 2025 starteten die Studierenden Leen Skaf, Lysander Trapp und Mika Günther in das sechsmonatige Programm der internationalen Fab Academy. Nach erfolgreichem Abschluss wurden sie zur weltweiten Konferenz FabX 2025 nach Prag und Brünn eingeladen, wo ihnen MIT-Professor Neil Gershenfeld persönlich ihr Fab Academy Diploma überreichte.
Unter dem Motto „How to make (almost) anything“ leitet Gershenfeld, Gründer der FabLab-Bewegung und Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), das international anerkannte Ausbildungsprogramm im Bereich digitaler Fertigung. Die interaktiven Vorlesungen werden live vom MIT u.a. ins FabLab Kamp-Lintfort übertragen. Ein virtueller Campus vernetzt die Studierenden weltweit und ermöglicht gemeinsame Projektarbeit in mehr als 60 FabLabs.
„Der Grundgedanke der Fab Academy ist es, dir beizubringen, wie man Dinge macht, und zu zeigen, dass wirklich jeder Entwürfe und Projekte umsetzen kann. Sie hat mich an meine Grenzen gebracht und mir gleichzeitig geholfen, neue Bereiche des Wissens zu entdecken, die ich schon in meiner ‚Hintertasche‘ hatte“, berichtet Lysander Trapp.
Wie jedes Jahr nahmen weltweit Hunderte Teilnehmende – von Maker*innen über Studierende bis hin zu Professor*innen – an dem Programm teil, darunter auch die drei Studierenden der Hochschule Rhein-Waal. Im FabLab Kamp-Lintfort entwickelten sie ihre Projekte zunächst mithilfe von CAD-Software und setzten sie anschließend mit CNC-Fräsen, 3D-Druckern oder Lasercuttern um. Auch die erforderliche Elektronik wurde von ihnen selbst entworfen und gefertigt.
„Am meisten beeindruckt hat mich die internationale Gemeinschaft und der Austausch mit den anderen Teilnehmenden. Besonders gefallen hat mir, dass ich während der Fab Academy viele praktische Erfahrungen sammeln konnte“, sagt Leen Skaf. Besonders kreativ zeigte sich die sogenannte Wildcard-Week, in der eigene Ideen frei umgesetzt werden konnten – solange sie einen Bezug zur digitalen Fertigung hatten. „Mein Favorit war die Wildcard-Week, in der wir machen konnten, was wir wollten“, ergänzt Mika Günther. „Ich habe 3D-Druck mit Textilgestaltung kombiniert, indem ich ein Stück Stoff genommen und direkt hineingedruckt habe.“
Mit ihrem erfolgreichen Abschluss erhielten die Studierenden eine Einladung zur internationalen Konferenz Fab25 Czechia. Neben der feierlichen Zertifikatsübergabe bot die Veranstaltung zahlreiche Networking-Gelegenheiten und Fachworkshops. Ein besonderes Highlight war der „Prusa Day“ mit einer exklusiven Besichtigung der Prusa Factory – Europas bekanntestem Hersteller von 3D-Druckern.
Hintergrund
Prof. Dr. Neil A. Gershenfeld ist Direktor des Center for Bits and Atoms am MIT und gilt als geistiger Vater der Maker-Bewegung. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. Quantencomputing, Nanotechnologie und Personal Fabrication. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. als einer der „Scientific American 50“ (2004) sowie als einer der „100 bedeutendsten Intellektuellen“ durch das Magazin Prospect.
Die Hochschule Rhein-Waal nimmt seit 2017 an der Fab Academy teil – als erste Hochschule in Deutschland. Das praxisorientierte Programm wird seit 2009 weltweit angeboten und hat inzwischen fast 40 Studierende, Mitarbeitende und Professor*innen der Hochschule Rhein-Waal erfolgreich durchlaufen.