Empirische Analyse der Grundversorgungstarife in NRW
Ein Projektteam der Hochschule Rhein-Waal präsentiert die Ergebnisse einer Analyse der Grundversorgungstarife der Sparten Erdgas, Strom und Wasser regionaler Energie- und Wasserversorger des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Analyse lag ein Preisvergleich aller 271 nordrhein-westfälischen Städte zugrunde. Die Stadt Kleve nimmt bei den sehr heterogenen Ergebnissen den Spitzenplatz ein.
Kleve/Kamp-Lintfort, 6. Mai 2013: Kaum ein Thema beschäftigt die breiten gesellschaftlichen Kreise so sehr wie die hohen Energiepreise. Auch die Auswirkungen der von der EU ins Gespräch gebrachten Liberalisierung der Wasserversorgung und deren Auswirkung auf die Wasserpreise wurden zuletzt heiß diskutiert. Im Auftrag der Stadtwerke Kleve GmbH hat die Fakultät Gesellschaft und Ökonomie der Hochschule Rhein-Waal eine Analyse der Grundversorgungstarife der Sparten Erdgas, Strom und Wasser regionaler Energie- und Wasserversorger des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Hierzu wurde ein umfangreicher Preisvergleich aller 271 nordrhein-westfälischen Städte durchgeführt.
Ziel der Studie war es ein Ranking für jede einzelne Sparte sowie für das gesamte Bündel der Sparten Erdgas, Strom und Wasser zu erstellen. Hierzu wurden die relevanten Daten in aufwändiger Recherchearbeit vom gesamten Team zusammengetragen und in eine flexible Datenbank überführt. Die Grundversorgungstarife wurden als Untersuchungsgegenstand gewählt, um eine Vergleichbarkeit der Versorgungsgebiete zu gewährleisten. Die entwickelte Datenbank ist jedoch so konzipiert, dass sie sich leicht um weitere Tarifstrukturen und -arten sowie Versorgungsgebiete erweitern lässt.
Die Studie zeigt, dass ein typischer Drei-Personenhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 25.000 kWh Erdgas, 3.500 kWh Strom und 150 cbm Wasser in der Grundversorgung in Nordrhein-Westfalen im Mittelwert 3.236,75 Euro zahlt. Kunden, die über Grundversorgungstarife beliefert werden, beziehen das Bündel Erdgas, Strom und Wasser in den definierten Verbrauchsmengen in keiner Stadt in NRW so günstig wie in Kleve. Hier kostet das Bündel zurzeit 2.754,38 Euro brutto und somit 14,9 Prozent weniger als der Durchschnitt.
Das Projektteam wurde vom Dekan der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, Prof. Dr. Hasan Alkaş geleitet. Neben den wissenschaftlichen Mitarbeitern, Claudia Kschonz, M.Sc., Dipl.-Volksw. Wolf Gardian und Lisa Wolken, B.A., waren auch studentische Hilfskräfte aus den verschiedensten Studiengängen der Fakultät an der Durchführung der Studie beteiligt.