Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depression

Studierende der Hochschule Rhein-Waal untersuchen die Wirksamkeit eines Unterstützungsangebotes für Menschen mit Depressionen

Studierende des Bachelorstudiengangs „Bio Science and Health“ der Fakultät Life Sciences an der Hochschule Rhein-Waal untersuchten in Zusammenarbeit mit dem Bündnis gegen Depressionen im Kreis Wesel und dem Fachdienst Gesundheitswesen Wesel das Unterstützungsangebot „Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depressionen“ für Betroffene

Bild
Präsentation der Ergebnisse der Studierenden zum Projekt „Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depression“ in der Hochschule Rhein Waal.
Personen v.l.n.r.: Clara Friese, Hannah Coenen, Victoria Demand, Alina Blasberg, Ewa Vüllings, Ramona Kanders, Leonie Hessling, Ruth Minor

Depressive Verstimmungen gehören zum Leben dazu. Eine Depression lässt sich davon allerdings deutlich abgrenzen. Bei einer Depression handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die ein Spektrum von leichten Verlaufsformen bis hin zu schweren depressiven Erkrankungen umfassen kann. Sie kann jeden treffen, lässt sich aber meist gut behandeln. Neben einer medikamentösen und psychotherapeutischen Therapie, bilden unterstützende Maßnahmen einen weiteren wertvollen Baustein zur Behandlung einer Depression.

Eine unterstützende Maßnahme sind zum Beispiel die „Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depression“ aus dem Kreis Wesel. Dieses Unterstützungsangebot wird für Betroffene mit einer leichten bis mittelschweren Depression angeboten und soll die Wartezeit zwischen Diagnostik und adäquater Behandlung überbrücken.

Hierbei handelt es sich um ein Angebot vom Bündnis gegen Depressionen im Kreis Wesel, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gruppe innerhalb der stattfindenden Sitzungen die Möglichkeit haben, sich über ihre Erfahrungen mit der Depression und dem Umgang mit dieser unter Anleitung einer Fachkraft auszutauschen. Darüber hinaus wird Wissen über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten vermittelt.

In enger Zusammenarbeit mit Fachkräften dieses Bündnisses aus dem Fachdienst Gesundheitswesen Wesel und den Moderatoren der Erfahrungsgruppen untersuchten Studierende des Studienganges „Bio Science and Health“ von der Hochschule Rhein-Waal in Kleve die Wirksamkeit der Erfahrungsgruppen.

Zur Evaluierung der Wirksamkeit der Erfahrungsgruppen entwickelten die Studierenden eine Befragung, die mittels Fragebögen und persönlichen Gesprächen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den moderieren Fachkräften der Gruppen die Erfahrungen in der Gruppe erfasste. Nach der Auswertung der Daten konnten die Studierenden ein positives Ergebnis zur Wirksamkeit der Erfahrungsgruppen feststellen. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass sich die Betroffenen durchweg besser über ihre Erkrankung informiert fühlten und der Austausch über die eigenen Erfahrungen mit der Erkrankung in der Gruppe von den Teilnehmern als sehr positiv bewertet wurde.

Neben der Frage nach der Wirksamkeit des Angebotes untersuchten die Studierenden auch, wie die Öffentlichkeit auf die „Erfahrungsgruppen für Menschen mit Depression“ aufmerksam gemacht wurde und wie sich der Bekanntheitsgrad des Angebotes weiter steigern lässt.

Zum Abschluss des Projektes kamen die Studierenden zu dem Ergebnis, dass die „Erfahrungsgruppe für Menschen mit Depressionen“ ein wertvolles Angebot für Betroffene mit Depressionen ist und eine Erweiterung von Angeboten dieser Art für Angehörige sinnvoll wäre. Auch wäre ein offenerer Umgang mit dem Thema Depression wünschenswert, um das Thema und den Umgang damit zu enttabuisieren.

Begleitet wurden die Studierenden während des Projektes von Prof. Dr. Robert Renner, Professor für Gesundheitsförderung und Ernährung an der Hochschule Rhein-Waal und Heike Holtappel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Life Sciences der Hochschule Rhein-Waal.

Information