“BodenBildung – Boden begreifen”: Schüler*innen des KAG bekommen Einblick in die Bodenkunde und nachhaltige Landwirtschaft

“Boden? Was ist das eigentlich?“ Mit dieser Kernfrage nahmen Ende November Schüler*innen des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) am zweitägigen Workshop "BodenBildung - Boden begreifen" der Fakultät Life Sciences mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft teil. Der praxisorientierte MINT-Workshop wurde in Kooperation mit dem zdi-Zentrum Kreis Kleve durchgeführt und über das zdi-BSO-MINT-Programm 2020 vom Land NRW finanziert mit Weiterleitung der Gelder an die Fakultät.

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Zum Auftakt des Kurses besuchten die Schüler*innen den Bioland-Betrieb Prickenhof in Kleve-Kellen und lernten während einer spannenden Hofführung das Leben auf dem Bauernhof besser kennen. Im Fokus stand vor allem die Bewirtschaftung der Felder und die Schüler*innen der 8. Klasse stellten viele interessante Fragen: „Wie sieht eine gute Fruchtfolge aus?“, „Welches Futter braucht eine gesunde Kuh?“, „Was ist der Unterschied zwischen Bio- und konventioneller Landwirtschaft auf dem Feld?“, und viele mehr.

Die letzte Frage durften die Schüler*innen nach der Hofführung im praktischen Teil der Exkursion selbst beantworten. Es ging raus aufs Feld zu einer biologisch bewirtschafteten Fläche, die neben einer konventionellen lag. Dort erläuterten die Mitarbeiter*innen Prof. Dr. Florian Wichern, Jakob Vögerl (wissenschaftliche Hilfskraft) und Marielle Theiß (studentische Hilfskraft) der HSRW und Herr Henning, Lehrer am KAG, mit welchen Mitteln man herausfinden kann wie es gerade um den Boden steht und wo es Unterschiede zwischen den beiden Bewirtschaftungsarten gibt. Zu den verschiedenen Methoden gehörte die Entnahme eines Bodenprofils mit dem Bohrstock, der fast einen Meter tief in die Erde reichte und starke Arme beim Herausziehen erforderte. Danach durften die Teilnehmer*innen in Kleingruppen selbst ans Werk und Bodenproben auf den beiden Flächen nehmen, die im Anschluss ersten Analysen auf dem Feld unterzogen wurden. An verschiedenen Stationen fanden die Schüler*innen heraus für was der pH-Wert im Boden wichtig ist, was der Nitratgehalt aussagt und wie man die Textur des Bodens leicht erfühlen kann. Nach einer Zusammenfassung der ersten Erkenntnisse wurden die gesammelten Proben zurück zur Schule gebracht und für den zweiten Workshop-Tag gelagert.

Der zweite Teil der Veranstaltung fand als Laborkurs an der Schule statt. Hier haben die Schüler*innen an sechs Stationen die Eigenschaften ihrer Bodenproben weiter erforscht und Unterschiede festgestellt. Ein Ergebnis war, dass im biologischen Boden mehr Humus, also organische Biomasse, vorhanden war durch die der Boden auch mehr Wasser halten konnte als der konventionelle. „Das ist vor allem in trockenen Sommern wichtig!“, stellten die jungen Forscher*innen fest. Nach anfänglicher Zurückhaltung sorgte auch beispielsweise das Wurmwanderglas für sehr viel Begeisterung. Das zeigte wie Regenwürmer den Boden durchmischen und wie wichtig die kleinen Erdbewohner für die Bodengesundheit sind. Die spannenden Ergebnisse reichten zwar noch nicht für eine wissenschaftliche Studie, aber gewährten den stets motivierten Schüler*innen doch einen ersten Einblick in die Naturwissenschaften, der am Ende der Veranstaltung mit einem Kurzvortrag aus der Forschung der Fakultät zum Thema Mikroplastik im Boden abgerundet wurde.

Die Schüler*innen waren durchweg engagiert und ließen sich auch von etwas Regen am Exkursionstag nicht entmutigen. Es war ein erfolgreicher Workshop und alle Beteiligten freuen sich auf eine erneute Zusammenarbeit im nächsten Jahr.

Die Veranstaltung ist Bestandteil des von Prof. Wichern initiierten Projektes BodenBildung Niederrhein, welches das Ziel verfolgt das Wissen über die existentielle Ressource Boden in diversen Personengruppen zu fördern. Neben dem Workshop fanden bereits Veranstaltungen im Rahmen des Studium Generale und der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort statt. Weitere Workshops und Veranstaltungen sind für die folgenden Jahre geplant. Bei Interesse an Veranstaltungen oder Mitwirkung im Projekt kann Prof. Wichern kontaktiert werden (fw@hsrw.eu).

Ein Bericht zum Workshop findet sich auch hier: https://adenauer-gymnasium.de/diffkurs-8-biologie-erdkunde-boden-projek…