„Kein Anrecht auf alternative Fakten“ – Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen bei der Fridays for Future Großdemonstration

Mehr als gut besucht war sie, die Großdemonstration Fridays for Future in Kleve. Die Veranstalter hatten ein wahrhaft dichtes und spannendes Programm auf die Beine gestellt. Als Einrichtung, die sich mit den Auswirkungen der Klimakrise auseinandersetzt, war die Hochschule Rhein-Waal aktiv mit dabei. Am Kundgebungsort präsentierte sie sich mit einem Informationsstand.

Bild
Bild

Präsident Dr. Oliver Locker-Grütjen diskutierte gemeinsam mit Jannik Berbalk von Fridays for Future Kreis Kleve, Dr. Barbara Hendricks, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, Terry Reintke, Mitglied des Europäischen Parlaments Bündnis 90/Die Grünen, und Dr. Stefan Berger, Mitglied des Europäischen Parlaments CDU, über das Thema „Klimakabinett oder -kabarett - Wie Deutschland die Pariser Klimaziele erreichen will“. Der Präsident erläuterte, wie wichtig in diesem Zusammenhang Innovationen nicht nur in der Wirtschaft sondern auch in den Hochschulen sind. „Hochschulen können einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Ziele leisten. Doch dafür benötigen sie in der Lehre und Forschung ausreichend Mittel, um entsprechend aufgestellt zu sein“, äußerte sich der Präsident. Dabei betonte er, dass an Hochschulen grundsätzlich Fakten und Wissen erworben wird und verwies auf das in Artikel 5 Grundgesetz festgeschriebene Grundrecht auf Freiheit der Wissenschaft, Forschung und Lehre. „Das bedeutet aber auch: Es gibt kein Anrecht auf alternative Fakten. Hier müssen sich die Hochschulen stärker positionieren“, so der Präsident weiter. Konkret auf die Möglichkeiten der Hochschule Rhein-Waal angesprochen, verwies er unter anderem auf die innovativen Forschungslabore der Hochschule, das tropische Gewächshaus, die Aktivitäten im Studiengang Sustainable Agriculture und die Möglichkeiten des 3D-Kompetenzzentrums in Kamp-Lintfort. Auf europäischer Ebene wünschte sich der Präsident eine stärkere Verankerung des Themas Klimaschutz in den Programmen der EU-Kommission.

Weiterhin hielt Prof. Dr. Joachim Fensterle, Professor für Biotechnologie an der Hochschule Rhein-Waal und Mitinitiator der „#LecturesForFuture“, eine Rede, in der er das Thema Klimawandel aus wissenschaftlicher Sicht diskutierte und mit Studien untermauerte. Er erläuterte beispielsweise, dass es durchaus Wege gibt, die Energiewende in Deutschland zu finanzieren. Professor Fensterle zeigte sich zudem solidarisch mit den demonstrierenden Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden und betonte die Notwendigkeit des schnellen Handels. Die #LecturesForFuture fanden zuvor im Juni 2019 statt, um das Thema Klimawandel auch in den Lehrveranstaltungen in den Fokus zu rücken. Die Idee wurde vom Stifterverband mit der Hochschulperle Future Skills des Monats Juni ausgezeichnet.

Information