Gesundheitsforschung

Bewegung, Ernährung und Gesundheit

Das Gesundheitswesen ist heutzutage in vielen Bereichen einem starken Wandel unterlegen: Schon jetzt lässt sich beobachten, dass chronische Erkrankungen drastisch zugenommen haben. Auf Grund der höheren Lebenserwartung nimmt die Zahl der alten Menschen immer mehr zu und bringt einen erhöhten Bedarf an Pflegeangeboten mit sich. Und auch schon bei Kindern zeigen sich infolge von Bewegungsmangel, falscher Ernährung und fehlender Stressregulation beginnende Gesundheitsstörungen. Auf all diese Veränderungen müssen die Gesundheitseinrichtungen und die Gesellschaft reagieren. Neben den Therapien werden daher auch die Gesundheitsförderung und das Verhindern von Krankheiten zukünftig vermehrt im Fokus stehen müssen.

Die Prävention von Krankheiten hat sich auch die noch recht junge Hochschule (HS) Rhein-Waal zur Aufgabe gemacht. Das Forschungsprogramm der Arbeitsgruppe rund um Prof. Dr. Robert Renner umfasst ein breites Spektrum an Forschungsthemen. In der Fakultät „Life Sciences“ ist ein großes Forschungsziel die Verbesserung sowie Optimierung der Gesundheitsförderung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, wie man durch gezielte Aufklärung und Maßnahmen Krankheiten vorbeugen und die Gesundheit fördern kann. Der Forschungsansatz ist ganzheitlich definiert. Die Wechselwirkungen zwischen Ernährungs-, Bewegungs- und Stressverhalten werden einbezogen. Vor allem die Auswirkungen von Bewegungsprogrammen bei Gesunden und Kranken sollen untersucht werden. Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass schon ein leichtes regelmäßiges körperliches Training zahlreichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Krebs entgegen wirken kann. Forschungsschwerpunkte liegen an der HS Rhein-Waal derzeit bei Diabetes, Krebs, Fettleibigkeit, Alter und Psyche.

Lebensqualität beeinflussen

In einzelnen Untersuchungsreihen soll beispielsweise überprüft werden, welchen Einfluss Kraft- und Ausdauertraining auf den Stoffwechsel von Patienten mit gestörter Glukosetoleranz (krankhaftem Blutzuckeranstieg) und nicht insulinpflichtigen Typ 2-Diabetes haben. Neben der Ernährungsumstellung und der medikamentösen Behandlung  kommt der körperlichen Bewegung eine entscheidende Bedeutung in der Therapie zu.

Bei der Krebsforschung liegt ein Augenmerk auf den Auswirkungen, die bewegungstherapeutische Programme auf die Befindlichkeit von Krebspatienten haben. Das grundlegende Forschungsziel in diesem Bereich ist die Verbesserung und Optimierung der Versorgungsstruktur von Tumorpatienten. Um die Lebensqualität nachhaltig positiv zu beeinflussen lautet die zentrale Frage daher, welches Trainingsmodell für den einzelnen Krebspatienten am effektivsten ist. Dabei wird auch untersucht, wie beispielsweise Wanderungen den Patienten bei der Bewältigung der Krankheit helfen. Effektive Bewegungsprogramme sollen während der Krebstherapie, in der Rehabilitation und in der Nachsorge definiert werden.

Ein weiterer Forschungsbereich befasst sich mit übergewichtigen bzw. fettleibigen Kindern. Hier soll beobachtet werden, welchen Einfluss moderate Bewegung und Ernährungsumstellung auf die Lebensqualität der Kinder hat. Desweiteren wird untersucht wie sich Aktivität und Bewegung auf die Fähigkeit zur Stressbewältigung auswirkt.

Vielfältige Zusammenarbeit

Mit all den Forschungsprojekten sollen präventions- und gesundheitsfördernde Maßnahmen entwickelt und ausgebaut werden. Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Demenz soll entgegen getreten werden. Chronische Erkrankungen gilt es bestenfalls zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Durch die praxisnahe Zusammenarbeit von Hochschulen, Kliniken, Ärzten, Sport- und Bewegungswissenschaftlern sowie Forschungsinstituten lassen sich die Herausforderungen interdisziplinär und ganzheitlich angehen. Kooperationen und Zusammenarbeit bestehen mit der Universität zu Köln, der Sporthochschule Köln,  der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich,  dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie, dem Gesundheitsnetzwerk IHK Niederrhein, dem Präventionsnetzwerk Niederrhein, dem Marienhospital  in Kevelaer und verschiedenen LVR-Kliniken.

Kontakt

Hochschule Rhein-Waal, Fakultät Life Sciences, Prof. Dr.  Robert Renner

Veröffentlicht in: Lebendige Forschung an Fachhochschulen in NRW

Forschungsgebiete

Gesundheitsförderung

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Prävention und Ernährung

Bewegung und Diabetes

Bewegung und Krebs

Adipositas

Oxidativer Stress

Psychische Disposition und Gehirn

Molekulare und zelluläre Sportmedizin